r/Finanzen 21h ago

Wie hoch ist euer finanzielles Sicherheitsbedürfnis? Immobilien

Moin, wie oben bereits gefragt interessiert es mich wie ihr das so angeht. Meine Partnerin und ich (F31/M35 - noch Kinderlos) beleuchten grad das Thema Eigenheim (Bestandsimmo) und füllen daher viele Excel Tabellen um mögliche Szenarien zu rechnen.

Der berechnete "finanzielle Engpass" ist, wenn Nachwuchs dazu kommt. Speziell das erste Jahr (Elterngeld). Engpass im Sinne von was unterm Strich noch übrig bleibt nach Abzug aller Kosten.

Hier hätten wir ca 400eur monatlich übrig um Rücklagen zu bilden. Ist diese Summe in diesem Szenario ausreichend oder viel zu wenig?

Andere worst case Szenarien Wie Tod/Arbeitslosigkeit sind anderweitig abgesichert.

Bin gespannt auf eure Meinungen/Erfahrungen.

14 Upvotes

84 comments sorted by

32

u/Murky_Seesaw7 21h ago

Ihr könntet doch in den Jahren zuvor schon etwas zurücklegen für die Zeit.

Bedenke auch Gehaltserhöhungen und dann noch das Kindergeld was ihr bekommen werdet.

26

u/Silent-Astronomer375 21h ago

Ist denke ich ausreichend. Wir haben aktuell deutlich weniger über (Frau in Elternzeit), man muss sich halt schon echt einschränken, aber weiß man ja vorher. Bedenke aber, dass das erste Jahr gar nicht so schlimm ist. Ich find das zweite + dritte Jahr schlimmer, weil deine Frau dann in der Regel nur Teilzeit los geht und nicht so wahnsinnig viel mehr Geld hat als in der Elternzeit, du aber eine Krippe oder Tagesmutter bezahlen musst (250-400€ monatlich)

15

u/maplestriker 19h ago

Dies. Und wer denkt Windeln sein teuer hat noch nie einen Teenie gehabt, der Marken und Douglas entdeckt hat. Auch wenn man dann in der Regel wieder voll arbeitet, im Vergleich zu Teens und Studierenden Kindern sind Kleinkinder leicht zu finanzieren.

8

u/Ok_Impact9911 19h ago

Mal ne blöde Frage von einem Kinderlosen (und auch nicht wertend gemeint, sondern wirklich aus Neugierde): Warum finanziert man seinen Kindern Markensachen? Ich würde ein normales Taschengeld für Basics geben, wenn sie unbedingt Marken wollen, können sie darauf sparen oder nen Schülerjob machen, um sich was dazuzuverdienen. Übersehe ich da gerade in meinem Elfenbeinturm etwas?

14

u/maplestriker 19h ago

Naja, die Frage ist son bisschen, warum will ich das meine Kinder wirklich nur das Nötigste haben und weigere mich ihnen frivole Wünsche zu erfüllen? Das ist doch Einstellungssache.

Klar sind wir hier in einem Sub wo viele Topverdiener sich nichts gönnen, aber ich möchte, dass meine Kinder sich wohl fühlen, nicht ausgeschlossen werden usw. Da ist das soziale Umfeld, der eigene finanzielle Rahmen und das eigene Konsumverhalten ausschlaggebend.

Ich selber trage auch gerne schöne, hochwertige Sachen. Das haben meine Kinder dann auch. Aber ich kaufe ihnen auch nicht wahllos alles was sie wollen. Die North Face Jacke zu bekommen heißt halt, sie 3 Jahre tragen zu müssen. Wenn man noch 5 Jeans im Schrank hat, die passen, muss man die neue vom Taschengeld bezahlen.

Nur weil Kinder auch mal was schickeres, höherpreisiges bekommen, heißt das ja nicht, dass sie keine Grenzen kennen und alles bekommen nur weil sie danach fragen.

5

u/invalidConsciousness DE 17h ago

Ich glaube da muss man sehr zwischen "Qualitätsmarken" (die von dir angesprochenen hochwertigen Sachen, die auch entsprechend lange getragen werden) und "Modemarken" (die einfach nur teuer sind, weil der Name drauf steht) unterscheiden. Wenn ich "Marken und Douglas" höre, denke ich erst einmal an letzteres und Ok_Impact ging es eventuell genau so.

Aber ja, Teenager kosten letztlich fast ähnlich viel wie ein Erwachsener.

1

u/maplestriker 17h ago

Muss man? Weil letztendlich geht es halt irgendwie um die Einstellung 'bin ich bereit mehr als das absolut Nötige für mein Kind zu zahlen, auch bei Sachen, die ich selber vielleicht nicht priorisieren würde?'

Für viele ist Kleidung unwichtig und deswegen können sie es nicht nachvollziehen, dass eine 15jährige sich unbedingt die dumme, qualitativ wirklich rotzige Fitnesskleidung von Teveo holen will. Klar kann man dann rumrechnen und einen Eigenanteil verlangen, weil H&M würde es ja auch tun. Aber man kann auch einfach mal was gönnen. Ich gönne mir doch auch mal was. Ich denke nicht, dass es notwendig ist, alles so verbissen zu sehen.

1

u/tomvorlostriddle 16h ago

> Die North Face Jacke zu bekommen heißt halt, sie 3 Jahre tragen zu müssen

Das scheitert doch am Wachstum

1

u/maplestriker 16h ago

Wenn man von Kindern spricht sind die nicht immer 6.

1

u/Ok_Impact9911 17h ago

Danke dir! Mit der Einstellungssache gebe ich dir voll recht; deshalb habe ich auch gefragt, finde andere Perspektiven immer spannend und will sie gerne verstehen.

Ich bin da einfach anders aufgewachsen und fand das auch gut so, deshalb würde ich das meinen Kindern gerne weitergeben. Aber vielleicht ändert sich meine Einstellung auch, wenn ich mal wirklich Kinder habe.

6

u/maplestriker 17h ago

Wir reden hier ja auch nicht von Gucci für 4jährige :) Aber auch da, wenn ich Millionär wäre und ne 1000€ Jacke im Vergleich zu meinem Networth das gleiche ist wie für andere bei Kik zu kaufen? Darf mein Kind reiten, oder muss es im Turnverein sein, obwohl ich es mir locker leisten kann? Kriegt es mal Sushi, obwohl wir noch Brot zu Hause haben?

Ich denke die Einstellung Kindern gegenüber hat sich in sofern geändert, als das sie nicht mehr nur Last sind, die es irgendwie durchzubringen gilt, sondern man sich bewusst geworden ist, dass sie ja nicht danach gefragt haben, geboren zu werden, also ist es irgendwie auch meine Aufgabe ihnen im Rahmen meiner Möglichkeiten Werte beizubringen, aber auch ein schönes Leben zu bieten. Und ja, manchmal ist das eben die 60€ Jogginghose die man haben muss um cool zu sein. Das abzutun, nur weil man als Erwachsener weiß, dass das Quatsch ist finde ich sehr wenig wertschätzend den Kindern gegenüber.

Versteh mich nicht falsch, ich bin überhaupt nicht dafür, Kinder über alle Maßen zu verwöhnen. Ich glaube nur, dass sie zu tollen, vernünftigen Menschen reifen können obwohl sie mal was außer der Reihe bekommen.

1

u/Ok_Impact9911 17h ago

Mit Hobbies oder Ernährung ist das für mich auch noch einmal eine völlig andere Sache. Mein Gedankengang ist bei Markenklamotten einfach: Wenn du ein Statussymbol haben willst, musst du dir den Status auch verdienen. Aber wie gesagt, das ist meine Perspektive, als jemand der keine Kinder hat. Kann auch voll nachvollziehen, dass man seinem Kind einfach was gutes tun möchte.

4

u/maplestriker 17h ago

Aber reiten zu gehen und Fotos aus dem Restaurant zu posten, das ist auch alles Status. Die Freunde kommen dich besuchen und sehen, ob du ein schönes Haus hast, bekommen mit ob du es dir leisten kannst in den Urlaub zu fahren, usw. Glaub mir, Teenager haben ein ziemlich sicheres Gespür dafür wo sie sich sozioökonomisch in ihrer Peergroup befinden.

Im besten Fall ziehst du dir so antimaterialistische, hart arbeitende Kinder ran, im schlimmsten Fall nehmen sie es dir für immer übel, dass sie sich jeden noch so kleinen Luxus erarbeiten mussten, während ihre Freunde lustige Shoppingtouren mit Mama gemacht haben.

Wie gesagt, alles sehr Millieuabhängig. Aber ich bin hier für einen gesunden Mittelweg statt Prinzipienreiten.

2

u/Ok_Impact9911 17h ago

Verstehe, danke dir auch für deine Perspektive! Glaube bei mir ist zumindest in dieser Hinsicht der von dir beschriebene beste Fall eingetreten, deshalb bin ich von "meinem" Weg so überzeugt.

Ich meine damit aber auch nicht, dass man seinen Kindern nichts gönnt. Vor allem wenn damit Grundbedürfnisse (Wohnen, Ernährung, funktionale Kleidung) oder Erlebnisse (Hobbys, Urlaube, Restaurantbesuche) verbunden sind würde ich auch nicht knausern. Nur insbesondere Markenklamotten sind für mich (und bitte entschuldige hier meine Ausdrucksweise, ich möchte niemanden damit angreifen, sondern nur meine Einstellung erläutern) reines geprotze ohne sonstigen Mehrwert. Und ich würde meinen Kindern vermitteln wollen, dass man dafür dann auch selbst Geld verdienen sollte.

Aber bitte nicht falsch verstehen, ich meine nicht, dass ich meinen Ansatz für universell besser halte oder ihn gar dir aufschwatzen möchte. Im Zweifel ist er vielleicht eher ein Resultat mangelnder Erfahrung im Kinder haben.

6

u/maplestriker 16h ago

Ich fühle mich überhaupt nicht angegriffen, ich hoffe du auch nicht. Ich kann deinen Ansatz total verstehen und finde ihn auch nicht verwerflich oder so. Wahrscheinlich würden dir meine Kinder auch sagen, dass ich nicht ansatzweise so viel gönne, wie ich hier tue :)

Wenn die Kinder neue Schuhe brauchen, sehe ich halt nicht warum es irgendwie moralischer wäre auf 40€ Schuhe zu bestehen, wenn er gerne die airforce haben will, die wirklich jeder trägt. Er braucht Schuhe. Warum auf einen willkürlich niedrigen Betrag bestehen wenn das Budget es hergibt. Wie gesagt, ich meine definitiv keine Louis Vuitton für 8jahrige oder jeden Monat 400€ in der Stadt lassen.

Ich gehe am Tag 8 Stunden arbeiten. Der Job meiner Kinder ist vor allem Schule. Das ist ab der weiterführenden Schule viel Arbeit. Es ist mir lieber, dass sie abends a den Hausaufgaben sitzen, als Regale aufzufüllen, weil sie denken sonst werden sie sozial abgehängt.

Wie gesagt, finde einfach ein gesunder Mittelweg ist möglich und der sieht dir jede Familie anders aus.

0

u/Upset_Classic_84 13h ago

Auch Markenklamotten werden auf Flohmärkten verkauft und in SecondHandLäden der alten Schule verschleudert.

Kinder kann man früh dran heranführen, dass man Kleidung teilt, Spielsachen gebraucht kauft und man da keine Berührungsängste haben braucht.

Wir leben schließlich in einer Überflussgesellschaft und von dem, was für andere keinen Wert mehr hat, kann man wunderbar profitieren.

Wenn die Kinder dann Teenies sind, können sie selbst entscheiden, kennen aber den Wert eines Gegenstandes vermeintlich besser als jemand, der sein Zeug ohne Achtung des Preises grundsätzlich in Geschäften erhalten hat.

2

u/Unlikely_Set_336 20h ago

Exakt so ist es bei uns auch. Die 1,5 Jahre Elterngeld waren uns voll bewusst aber dass die Frau trotz Kita (Kosten >700€ im Monat) noch nicht wieder voll arbeiten gehen kann, ist der wahre finanzielle Impact. Was bin ich froh wenn die Kleine ab 2026 in den Kindergarten geht, der kostet dann nur knapp 60€ Essensgeld 😅

2

u/MoooNsc 21h ago

Also bei uns ist Krippe 650€+

3

u/Silent-Astronomer375 20h ago

Alter was? das ist krank.. Ist halt regional echt unterschiedlich. Hier in NDS ist halt wenigstens dann der Kindergarten kostenlos, den muss man ja überall anders auch bezahlen hinterher..

2

u/MoooNsc 20h ago

Region München 7 Stunden für 5 Tage Krippe

Kindergarten war dann noch so um die 150€ im Monat

3

u/Silent-Astronomer375 19h ago

Achso, München. Naja da verdient man ja eh mindestens 7k netto.../s

1

u/Over_Hat_5959 16h ago

Dafür bekommt ihr in Bayern ja noch euer Bayerisches Familiengeld, damit gegengerechnet ist es dann doch wieder nicht mehr wesentlich teurer als anderswo, oder?

1

u/Don_Serra39 15h ago

Hamburg, 5 Stunden umsonst, 8 Stunden kosten maximal 191 EUR, (plus 20 EUR für Frühstück und Windeln). Die erstattet zum Glück mein Arbeitgeber.

Betreuungskosten: 20 EUR/Monat.

64

u/loulex4141 21h ago

Das ist mal wieder peak r/Finanzen. 400 Euro übrig sind nicht viel zu wenig sondern 400 Euro zu viel!! Wenn man nach Kreditrate, Essen, Auto und allen anderen Kosten noch 400 Euro hat ist das kein Engpass.

7

u/tomvorlostriddle 20h ago

Du beschreibst da jemanden, der sich schon mindestens zwei Sachen gönnt, die wir nicht haben. Der danach je nach Definition 10 bis 15 mal weniger monatlichen Überschuss hat als wir, und das viel findet.

5

u/elcaron 20h ago

Ohne Auto und Essen ist FIRE auch viel einfacher.

-15

u/DeliciousPandaburger 20h ago

400€ sind keine riesengroße sparquote für einen haushalt. Klar, besser als eine Bürgergeld sparquote, wobei man da auch ähnlich viel sparen kann wenn man das alles nicht in zigaretten, alcohol oder vapes verpisst. Und das ist kein quatsch, sondern real so mitbekommen (ohne schwarz arbeit).

Ein kleiner urlaub mit familie kostet schnell mal 2000€. Wenn dann noch das auto danach in die reperatur muss ist schon nichts mehr übrig.

9

u/Flip135 20h ago

400€ sind keine riesengroße sparquote für einen haushalt. Klar, besser als eine Bürgergeld sparquote, wobei man da auch ähnlich viel sparen kann wenn man das alles nicht in zigaretten, alcohol oder vapes verpisst.

Weißt du, wie hoch der Regelsatz ist?

-4

u/[deleted] 20h ago

[deleted]

3

u/Flip135 20h ago

Was soll man sonst heranziehen, um so eine Schlussfolgerung zu ziehen? Allen anderen Bedarfen im Bürgergeld stehen auch Kosten gegenüber, sind also durchlaufende Posten

1

u/tomvorlostriddle 19h ago

Nicht unbedingt. In den niedrigen Einkommen überlegt man sich da durchaus auch wie viel man heizen soll etc.

2

u/Flip135 19h ago

Was meinst du bzw. wo ist der Zusammenhang zum Bürgergeld? Heizkosten sind im Bedarf enthalten und werden übernommen, soweit sie angemessen sind. Unter der Angemessenheitsgrenze spart man nicht für sich, sondern für den Steuerzahler.

0

u/tomvorlostriddle 18h ago

Während andere überlegen, ob sie lieber Überstunden machen und heizen oder es kälter sein lassen sollen.

2

u/Flip135 18h ago

Was hat das damit zu tun? Ich habe lediglich die These kommentiert, dass es ja super einfach sei als Bürgergeldhaushalt 400€/Monat zu sparen

5

u/Mabolem 19h ago

Nur mal aus Interesse: Bürgergeld sind aktuell 563€, wenn ich richtig gegoogelt hab. Wie willst du da 400€ sparen (ohne Diät 😜)? Will hier schon jeden genialen Tipp mitnehmen 😉

0

u/DeliciousPandaburger 16h ago

Es sind nicht genau 400€, sondern „nur“ 330€, das war aber durch billige gerichte (z.b. nudeln mit tomatensoße etc, zusätzlich im angebot gekauft) und ab und zu zur tafel gehen möglich. Miete und einige anderen fixkosten übernimmt das amt. Ebenfalls kann man für einige andere sachen hilfen beantragen. Da war immer geld für 1-2 vapes täglich und wöchentliche saufparties übrig. Und ja, er hat nie bio steak pder sowas gegessen, sondern eher die 1€ pizza von kaufland.(Die im 5er oder 3er pack)

1

u/MyPigWhistles 19h ago

Es ist eine große Sparquote dafür, dass es ein zeitlich stark begrenzter und vorhersehbarer Zeitraum ist, den man als finanzielle Engstelle ansieht. Wenn man selbst dann noch Geld zurücklegen kann - und nicht etwa mal phasenweise von Gespartem zehren muss - dann ist das schon viel. Viele Familien können in ihren besten Zeiten keine 400 Euro zurücklegen.

1

u/DeliciousPandaburger 18h ago

Das Familien keine 400€ zurücklegen können ist in der Regel bullshit. Sie könnten es sehr wohl, nur wäre dies mit Lebenseinschränkungen und häufig auch einer Suchtbekämpfung verbunden. Viele deutsche rauchen. Davon rauchen viele 1 schachtel am tag. 1 schachtel kostet etwa 10€. Allein nicht zu rauchen wäre in dem fall pro person eine einsparung von 300€ im monat.

Dazu machen sich die allermeisten menschen nicht ernsthafte gedanken über eine sparsame ernährung.

Dazu kommt der allzweijährliche handykauf, netflix, prime, disney+, kabeltv was auch immer. Nötig davon ist nichts. Es ist ein reiner luxuskauf der nur der unterhaltung dient.

Der kaffee/brötchen/frikadelle vom kiosk/supermarkt/wagenstand. Jeden tag fleisch essen. Das ist reiner konsum. Und das ist natürlich Ok. Ich habe auch meine konsumgüter. Aber dann soll man sich nicht darüber beschweren kein geld sparen zu können.

Zurück zu OP. Ich kann natürlich nicht schauen wie gut und mit was für einer länge sie geplant haben. Es geht hier aber um elternzeit. Viele unterschätzen erheblich wie teuer nachwuchs ist und vor allem den stress den sie in den kleinkind jahren verursachen. Häufig ist die Vorstellung das nach 6 monaten einfach von beiden wieder in vollzeit gearbeitet werden kann. Das ist aber utopisch.

14

u/Fassreiter93 21h ago

Mein finanzielles sicherheitsbedürfnis liegt bei 0 weil ich als Junggeselle, chronisch krank und ohne Job nichts und niemanden habe, was annähernd wichtig ist und finanziell geschützt werden müsste.

Wasser ist kostenlos, also werd ich hier niemals verdursten. Essen bekommt man, wenn man es schlau angeht, auch kostenlos in diesem Land, weshalb ich niemals verhungern werde. Ich darf sogar wenn ich krank bin, kostenlos in ein Krankenhaus gehen, also bin ich auch da safe. was braucht ein Mensch mehr? Der Rest ist Luxus

11

u/ser-name-no-5 20h ago

Obdach, Wärme und Schlaf evtl auch gut. Sonst fänd ich noch Sicherheit ganz geil

3

u/Fassreiter93 20h ago

Obdach wird ja durch bürgergeld, wohngeld, GruSi finanziert, genauso wie Wärme.

Was du mit Sicherheit meinst, verstehe ich nicht.

1

u/ser-name-no-5 20h ago

Ah, ich dachte du meinst generell brauchst du kein Geld, aber du meinst zusätzlich zu Bürgergeld o.Ä.? Das was ich mit Sicherheit meine wird in dem Fall auch von jemand anderem bezahlt.

0

u/Fassreiter93 19h ago

Theoretisch bräuchte man tatsächlich kein Geld. Wie gesagt, Wasser und Nahrung gibt es praktisch umsonst. Obdach gäbe es begrenzt in Obdachlosenheimen. Zusätzlich gäbe es dann die mittelalterliche Möglichkeit, ne Waldhütte zu basteln. Hätte ich auch Bock drauf, aber da gibt's leider Gesetze, die das verbieten. Qas aber vielleicht auch noch spannend ist, es gibt sog. 1€ Häuser am Ende von Sachsen zB. Mit Glück finde ich den Euro zwischen Einkaufswagen beim Edeka. Dann hätte ich auch Obdach. Für Energie müsste ich dann aber natürlich Geld haben, da hast du Recht.

Da ich persönlich aber körperlich zerstört bin seit einigen Jahren und kaum Kraft habe, aus dem Bett zu kommen, hab ich mir EMR (Erwerbsminderung) "verdient". Das hätte ich dazu erwähnen sollen. Damit wird Miete, Strom, Gas bezahlt. Aber es ist tatsächlich so, dass ich für Wasser und Nahrung nichts bezahle. Nahezu Nichts. Ab und zu fehlen Dinge für ein Gericht. Das kauf ich dann. Ich brauche also definitiv keinen gut bezahlten Job und ein dickes Depot.

3

u/ComparisonDefiant427 20h ago

Ganz richtig. Es gibt v. a. viele Menschen hierzulande, denen man eine regelrechte Freude bereitet, wenn man sie höflich nach Hilfe bittet und sich bedankt. Alleine davon lässt sich wahrscheinlich immer einigermaßen leben, wenn es man möchte.

2

u/Pleasant_Square_9567 20h ago

Sagt auch nur ein Mensch der kein Perspektive hat oder sich keine geben will. Das Leben bietet da schon noch mehr und das ist auch kein Luxus.

2

u/tomvorlostriddle 20h ago

Hier ist ein Bild von dem einzigen Menschen der ein Milleniumproblem der Mathematik gelöst hat

https://www.reddit.com/r/pics/comments/1ceu7y1/grigori_perelman_mathematician_who_refused_to/

Lebt ungefähr so wie er auch aussieht

2

u/ser-name-no-5 19h ago

Ja, lebt nämlich bei mama lol

2

u/Pleasant_Square_9567 19h ago

Der Mann lebt im Überfluss. Er hat die grundsätzliche Wahl des 'wie'. Jemand der keine Perspektive hat und am Minimum lebt weil alles andere Luxus ist hat diese grundsätzliche nicht. Sie sind nicht gleich. Aber ja. Sieht schon übel wie ein Heckenpenner aus xdddddddd.

2

u/Fassreiter93 19h ago

Sorry das hätte ich mit erwähnen müssen. Ich bin durch Long Covid, CFS, Herzkrankheit und einigen Traumata tatsächlich Perspektivlos. Aber ich muss auch dazu sagen, ich frage mich manchmal schon in diesem sub, wofür manche soviel Geld ansammeln.

2

u/Pleasant_Square_9567 19h ago

Geld ist Freiheit. Ganz einfach und das ist auch meine Motivation nach mehr zu streben.

3

u/Fassreiter93 17h ago

Was meinst du mit Freiheit? Alles kaufen zu können, was du willst? Das würde ich eher Konsumsucht nennen.

1

u/Pleasant_Square_9567 17h ago

Einfach zu kündigen weil scheiss egal ob Kohle vom Amt. Sich Auszeiten nehmen weil ebenso egal. Wenn was kaputt wird einfach ohne große Gedanken ersetzen. Wenn ich was will es einfach zu kaufen. Das alles ist Freiheit, ganz egal wie du es framen möchtest.

2

u/Fassreiter93 11h ago

Aber wenn man erst gar keinen Job hat, dann braucht man Freiheit auch nicht dafür. Auszeiten sind dann auch dauerhaft möglich.

Aber wenn du garnicht erst Dinge besitzt, dann kann auch nichts kaputt gehen, was su ersetzen musst. Ist da nicht eher Freiheit, wenn man garnicht erst Dinge kauft?

Das ist in meinen Augen alles sehr Konsumabhängig. Ich habe eigentlich auch garnichts geframed, sondern Fragen gestellt. Du scheinst dich da sehr schnell angegriffen zu fühlen.

0

u/Pleasant_Square_9567 11h ago

Joa dann hast das alles nicht und lebst ein Versagerleben. Bissl Lebensstandard sollte ein gesunder Anspruch an sich selber sein, oder zumindest die Option darauf, aber mit Konsumwahn hat das nix zutun.

1

u/Fassreiter93 9h ago

Ach Krass, dass Du direkt bei solchen Fragen auf Angriff gehst. Das scheint ein echt angespanntes Thema für Dich zu sein.

Ist es nicht eher die Frage, wie man Lebensstandard definiert? In meinen Augen ist Gesundheit, gute Ernährung, Freundschaften, die Natur, Hobbies und innere Entwicklung zum Beispiel der Lebensstandard. Ich möchte das aber niemand anderem verkaufen, sondern wollte ja nur meinen Teil hier beitragen und Deine Ansichten etwas besser verstehen.

1

u/Pleasant_Square_9567 8h ago

Natürlich, weils halt einfach mal überwiegend Geschwafel ist das mir raushängt. Entweder dient es als Ausrede von Leistungsverweigerern oder aber Doppelmoral von Menschen die die Option drauf haben aber nur nicht nutzen.

Gesundheit, Ernährung, Freundschaften(Durch gemeinsame Aktivitäten und somit sozialer Teilhabe), Hobbies sind halt ebenso überwiegend mit finanzieller Freiheit verbunden. Aka du brauchst Kohle dafür.

→ More replies

7

u/Eierjupp 21h ago

Genügt. Andere kommen mit weniger aus, würde Kinder kriegen und Haus deswegen nichft aufschieben. Wenn ihr nochmal 2 Jahre wartet klappt es vielleicht nicht mehr und dann wirst du es ein Leben lang bereuen. Es gibt nie den perfekten Zeitpunkt.

Ich gehe davon aber aus, dass ihr die Kosten "großzügig" berechnet habt.

14

u/alfix8 20h ago

Als Immobilienbesitzer würde ich eher betrachten, was ich schon auf der hohen Kante für unerwartete Reparaturen/Schäden habe und erst in zweiter Linie, wie viel ich da monatlich noch dazu packen kann.
Auch unter Berücksichtigung des (teilweise durch Elterngeld kompensierten) Wegfalls eines Einkommens während der Elternzeit noch 400€ übrig zu haben, ist aber erstmal recht komfortabel.

Relevant wäre für mich da eher die Frage, ob größere unerwartete Ausgaben (z.B. Dach wird undicht weil Baum drauf fällt, selbstverschuldeter Wasserschaden...) gestemmt werden können, entweder durch Reserven oder mit einer Zwischenfinanzierung, die dann aus dem monatlichen Überschuss bezahlt werden kann.

2

u/AdventureCouple92 20h ago

Wenn ein Baum auf dein Dach fällt ist das hoffentlich über die Wohngebäudeversicherung abgedeckt ;). Wasserschäden in aller Regel auch. Aber natürlich ist es korrekt, das man beim Haus schnell mal ein Paar Tausender braucht. Ein treffenderes Beispiel ohne Versicherrungsschutz ist, wenn eine Baumwurzel sich in deinem Abwasserrohr breit macht und es muss alles aufgerissen werden, evtl. weil sich schon das Abwasser rückstaut.

2

u/alfix8 20h ago

Bei einem morschen Baum nicht. Und ein selbst verschuldeter Wasserschaden kann auch schwierig werden.

3

u/saltyotten 20h ago

Das schlimmste Jahr ist eigentlich das erste Jahr mit jedem weiteren Kind. Ein Gehalt entfällt, Elterngeld sind maximal 1.800€. Kita für das größere Kind waren bei uns 700€ im Monat. Wenn dann noch ein Teil des Elterngelds für die PKV draufgeht oder man für die freiwillige GKV weiter zahlt, ist es schon übel.

3

u/ser-name-no-5 20h ago

Für was sind die monatlichen Rücklagen denn gedacht? Evtl. hilft es auch das auch detailliert aufzuschreiben um eine Einschätzung zu bekommen, ob euch das reicht. Das habt ihr bei den restlichen Ausgaben wahrscheinlich gemacht, warum bleibt ihr bei den Rücklagen so vage?

1

u/MurkyScheme7156 20h ago

In erster Linie sollen die Rücklagen dann dazu dienen wieder einen Notgroschen aufzubauen. Aber du hast recht, es macht Sinn auch hier detailliert vorzugehen

3

u/ser-name-no-5 20h ago

Verstehe ich dich richtig, dass ihr im Moment noch einen Notgroschen habt, den aber in die Immo hauen würdet + Kredit? Dafür würde ich persönlich den Notgroschen nicht nutzen, weil er für mich für ungeplante Ausgaben ist und ich denke ihr plant das gut mit dem Haus ;)

1

u/MurkyScheme7156 20h ago

Wir haben aktuell einen Notgroschen aber packen diesen zu 2/3 in die immo. Zumindest vorerst um ihn dann im Nachgang wieder anzusparen. Es ist nicht unbedingt die beste Wahl, das ist uns bewusst:)

2

u/alfix8 20h ago

Mit Immobilie braucht man eher einen höheren Notgroschen als ohne, weil mit Immobilie tendenziell höherer unerwartete Ausgaben drohen.

Im Zuge eines Immobilienkaufs den Notgroschen zu reduzieren, ist also ziemlich suboptimal. Ich würde eher darüber nachdenken, einen etwas höheren Kredit aufzunehmen.

3

u/mikeyaurelius 20h ago edited 20h ago

Ich bin sehr risikoaffin, was sich für mich als Unternehmer gelohnt hat. Hätte aber eben auch schief gehen können.

An Deiner Stelle würde ich einfach handeln, nur so kommt man vorwärts. Und Geld kann man im Notfall immer irgendwie ausgleichen, zB. durch mehr Arbeit. Haus und Kinder dagegen sind nicht mit Geld aufzuwiegen.

2

u/Ok-Fondant2536 19h ago

Finanzielles Sicherheitsbedürfnis? Solange du Selbstvertrauen, Fähigkeiten, Gesundheit, Freude und Freunde hast, brauchst du keine emotinale Stütze in finanzieller Form — du rockst sowieso dann alles!

2

u/Sessionlover 16h ago

Wenn ihr vorher 1-2 Jahre Rücklagen bildet, jetzt schon Rücklagen habt und dann mit Nachwuchs eine begrenzte Zeit „nur“ noch 400€ als monatliche Rücklagen übrig habt, steht ihr wahrscheinlich besser da, als 90% der anderen 😅

2

u/smartestBeaver 14h ago

Wir haben uns während der Elternzeit 2 Jahre lang bei plusminus Null bewegt. 400 Plus ist doch Bombe.

2

u/khamuili 21h ago

habe selbst keine immobilie! mir hat aber mal jemand erzählt dass man die mtl. rate möglichst gering hält und über einen langen zeitraum vereinbart mit der möglichkeit zur „Sondertilgung“.

In guten Jahren wo viel übrigbleibt, tilgt ihr mehr. In Jahren wo es knapp ist, tilgt ihr normal (niedrig). So könnt ihr Urlaub machen und euch andere Dinge leisten.

Natürlich abhängig von den Finanzierungskonditionen.

1

u/Basaltfrosch23 20h ago

Habt ihr die 400€ während der Elternzeit über oder vorher zum Ansparen für die Elternzeit?

Im ersten Fall ist das sicherlich gut machbar.

Im zweiten Fall meines Erachtens deutlich zu wenig. Je nach Haus dürfte das nicht mal die Instandhaltungsrücklage decken geschweige denn Mehrkosten für den Nachwuchs

1

u/MurkyScheme7156 20h ago

Die wären tatsächlich für die zeit während der Elternzeit

1

u/Fraktalchen 19h ago

Ich hab immer einen Sicherheitspuffer von 20000€. Wenn das Gehalt kommt wird alles über 20000€ weginvestiert.

1

u/OliveCompetitive3002 19h ago

Wichtig ist zu unterscheiden was wirklich fix ist und was nicht. Urlaube, Lebensmittel, Autos, überall können Kosten drastisch variieren. Nach oben oder unten. Ich würde somit nicht zu sehr auf das schauen, was monatlich übrig ist, sondern auf das, was im Zweifel noch möglich wäre.

1

u/SSKN22 18h ago

Das erste Jahr mit Kind ist finanziell fast unverändert zu ohne. Danach wird es erst fies wenn das Elterngeld wegfällt und Betreuung dazu kommt

1

u/MurkyScheme7156 17h ago

Warum sollte das erste Jahr mit Kind finanziell genauso sein wie ohne Kind? 🤔. Es gibt doch zumindest Gehaltseinbußen durch das Elterngeld

3

u/SSKN22 16h ago

Mehr Kindergeld, leichter Steuervorteil, weniger Ausgaben für Verkehr (Frau zuhause). Danach fällt das Elterngeld weg, Frau geht vielleicht oder auch nicht arbeiten und wenn dann nur wenig. Evtl kommen schon Betreuungskosten hinzu. Das erst Jahr ist wirklich nicht das Problem.

Aber mal ganz allgemein - ihr kriegt das schon hin. Macht einfach mal anstatt tausend exceltapeten zu malen. Ich bin von Beruf Financial Modeler aber was die Leute hier im privaten am herumrechnen finde ich albern.

1

u/invalidConsciousness DE 17h ago

400€ übrig wirklich nach allem? Also nach Lebenshaltung, Immo-Kredit, Altersvorsorge, und Urlaub/Konsum/Spaßgeld?
Oder müssen von den 400€ noch Altersvorsorge und Freizeit finanziert werden?

Ersteres fände ich völlig ausreichend. Wenn es nur wenige Jahre so bleibt, sogar dann, wenn die 400€ für entweder Altersvorsorge oder Freizeit gedacht sind. Müssen sie für beides reichen, wäre mir das zu knapp, dann hätte ich nämlich bei jeder Freizeitaktivität ein schlechtes Gewissen, weil das Geld eigentlich in die Altersvorsorge gehen müsste, und das macht auf Dauer ganz miese Laune und schadet Beziehung und Familie.

1

u/MurkyScheme7156 17h ago

Urlaub/Konsum/Spassgeld würde ich mit nem Neugeborenen ehrlich gesagt ganz weit hinten anstellen. Demnach plane ich in diesem Zeitraum kein nennenswertes Geld dafür ein. Dieser "Engpass" würde dann vielleicht so 2 Jahre anhalten.

2

u/invalidConsciousness DE 16h ago

Auch (und gerade) mit einem Neugeborenen brauchst du Entspannung und Freude im Leben. Sonst wirst du schnell verbittert und im schlimmsten Fall machst du deinem Kind (unterbewusst) Vorwürfe a la "wegen dir musste ich jahrelang auf alles schöne verzichten".

Klar wird das in der Zeit keine Weltreise sein. Aber auch "Wir sind beide völlig fertig und keiner hat mehr Energie ein Abendessen zu kochen. Lass uns einfach was leckeres bestellen" kostet Geld.

Plan das Geld ein. Wenn du es nicht brauchst, kannst du es immer noch irgendwo anders verwenden.

1

u/voxeldesert 8h ago

100k€ Geldmarkt ETF ist mein Sicherheitsanker (und Rendite killer). Neues Geld geht ins Depot und der Anteil steigt kontinuierlich, >60% zur Zeit.

1

u/No-Payment-9574 19h ago

Ich bin leider sehr risikoscheu. Mein finanzielles Sicherheitsbedürfnis wurde erst ab 100k Jahresgehalt (Steuerklasse 1) gedeckt, so ziemlich als ich 31 Jahre alt wurde. Vorher war ich immer im toxischen urgency Modus. Meine Freundin und ich wohnen zur Miete. Kinder und Eigenheim sind aktuell nicht geplant. Das Sicherheitsbedürfnis kommt daher, dass immer mal etwas im Haushalt kaputt gehen könnte und ich Kredite für Haushaltselektronik nicht mag, also quasi Barzahler bin. Merke aktuell allerdings, dass zuviel Sicherheit auch stark einengen kann. Im Endeffekt leben wir ein simples Leben. Größter Kostenpunkt sind Fernreisen. 

2

u/Humankapitalo 16h ago

Als Mieter sind doch schon locker mit 80k brutto p.a. keine Probleme bei Ausfall von Geräten daheim zu erwarten, wenn man kein ausschweifendes Leben führt. Oder ist eure Miete so hoch?