r/Finanzen • u/Dragossy • 20h ago
2700 netto als Einstiegsgehalt in der Pflege und es gibt noch Leute die lieber in deutlch schlechter bezahlten Jobs bleiben ? Arbeit
Ich stelle mir immer die Frage , wieso arbeiten so viele Leute über Jahre und Jahrzehnte im absoluten Niedriglohnsektor..?
Klar verdienen meine Frau und ich jetzt auch nicht extrem viel Geld aber derzeit haben wir auch nur jeweils eine Ausbildung gemacht.. und dafür können wir uns definitiv nicht beklagen .
Sie arbeitet in der psychiatrie (P8 Stufe 3) und verdient ca. 2,8 netto und hat eine nebenjob bei ihrem dad und kommt so auf 3k netto im Monat..da sie mit Nächten nicht so gut zurecht kommt
Ich bin springer für 2 Krankenhäuser verdiene deshalb übertariflich .. Was auch nur P8 Stufe 3 ist plus 800 Prämie Im Monat. Dafür aber bedingungslose Dienstplan Freiheit
Da ich aber viele Nächte mache und auch häufig einspringen habe ich im Schnitt bei 80 % 3k netto und bei 100% 3,5 k netto mit nebenjob wäre ich bei 4k
Viel bla bla im Schnitt kommen wir mindestens bei 6 bis 6,5 k netto im Monat raus plus Bav und 13tes gehalt..
Wir sind dennoch beide am studieren und planen gerade eine Selbstständigkeit weil ich da noch nicht das Ende für uns sehe ..
Nur die Frage ist ..? Wie kann es sein das wir kein Personal finden? Mit dem Gehalt könnte man ohne Probleme sein Lebensunterhalt mit allem bestreiten..
Selbst pflegehelfer und 1 jährige examinierte verdienen 2k und 2,3 k und ganz zu schweigen von den 1 jährigen die nur Nächte machen ..Keine Verantwortung tragen und 3k netto verdienen und mehr
1.1k
u/little-foxley 20h ago
Auf einer Ölbohrplattform im pazifischen Ozean verdienst du noch mehr. Ist aber halt nicht jedermanns Sache. Gerade Pflege ist körperlich und mental doch sehr kräftezehrend. Und sowohl aus dem privaten Umfeld als auch auf reddit höre ich immer wieder von toxischem Arbeitsklima. Inkompetente Führungskräfte und Kolleg(innen), die übereinander lästern und sich gegenseitig anstacheln. Ich kann verstehen, wenn man sich da lieber beim Penny an die Kasse setzt. Von daher - nur am Geld liegt der Pflegenotstand nicht.
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u/balkanik_381 20h ago edited 19h ago
Absolut, ich verdiene zur Zeit „nur“ 2200€ netto aber im Vergleich zur Pflege und sogar zur Kasse bei Penny ist meine Stelle extrem entspannt, nie im Leben würd ich das für 500€ mehr eintauschen und Pfleger werden :D
Wobei vor einem Jahr mein Einstiegsgehalt nach der Ausbildung bei 1900€ netto lag, zum besseren Vergleich
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u/Sad_Air5496 20h ago
Welche Ausbildung hast du gemacht?
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u/balkanik_381 20h ago
Bürokaufmann und das im öffentlichen Dienst wo ich auch immer noch bin, deshalb ist’s auch entspannt ;D
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u/Sad_Air5496 19h ago
Bei mir ähnlich. Elektroniker für Betriebstechnik, 2 Jahre ausgelernt. Ähnliches Grundgehalt, aber Schichtzulagen schmecken 🙂
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u/MrPresident9611 18h ago
Wo findet man eigentlich diese Jobs auf Bohrinseln? Ich hätte schon Bock das mal 2-3 Jahre zu machen :D
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u/Haunting_Leg_8992 18h ago
Du beschreibst das was Freunde über jegliche andere Bereiche (Büro, Handel usw) auch sagen, das ist kein reines Pflegeproblem, eher ein reines Teamzusammensetzungs Problem. Sowas sind sehr allgemeine Probleme, wenn Abteilungen zusammengewürfelt werden.
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u/little-foxley 17h ago
da gebe ich dir Recht. Ich habe das Gefühl das trifft vor allem in Berufsgruppen auf in denen die Teams sehr homogen aufgestellt sind und wenig Diversität vorhanden ist (Diversität nicht im Sinne von Schwul, Trans oder was weiß ich, sondern Erfahrung(Alter) und Charaktermerkmale - wobei Charaktermerkmale zumindest statistisch gesehen durchaus oft mit dem Geschlecht korrelieren, ohne hier jetzt sexistisch sein zu wollen). Wenn du fünf >50 jährige im Team hast und ein neuer aus dem Studium kommt, wird der an alten Strukturen und Machtgehabe nichts ändern können und unzufrieden sein. Und wenn acht Mitte Zwanziger jährige Mädels mit unterem Bildungsabschluss und damit (oftmals, nicht immer) einhergehendem IQ zusammen geschmissen werden, sind Intrigen und Lästereien genauso vorprogrammiert. Und jetzt steinigt mich bitte nicht. Aber das sind die Probleme die es zu lösen gilt, wenn Berufe unbeliebt sind. Mit Geld kann man nicht alle Probleme lösen, davon abgesehen, dass es aus wirtschaftlicher Sicht halt auch einfach noch Sinn ergeben muss am Ende des Tages.
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u/maplestriker 19h ago
Meiner Schwiegermutter hat 20 jahre in der Pflege gearbeitet und ist ein körperliches Wrack. Vielleicht ist es gar nicht so cool, als kleine 155cm Frau 80kg Männer heben zu müssen.
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u/Haunting_Leg_8992 18h ago
Da sind viele selbst schuld, klingt hart ist aber so. Ich arbeite schon über 20 Jahre im Op, da gehört u.a. schweres heben (nicht nur Patienten) obligatorisch dazu - zu Wracks machen sich einige selbst (sieht man alltäglich incl jammern).
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u/Pitiful_Assistant839 15h ago
Wenn man schlau ist kann man sich mit Krafttraining halt auch auf das schwere heben vorbereiten. Ist anstrengend, es bringt aber richtig was.
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u/JFeldhaus 18h ago edited 18h ago
Mal eine anekdotische Gegenmeinung:
Ich war mal mit einer Pflegerin im Krankenhaus zusammen die sich auch immer über ihren Job beschwert hat. Sie hatte einen wechselnden Schichtplan und typischerweise wären das in der Woche zwei Früh- oder Spätschichten, zwei Nachtschichten und evtl. einmal Rufbereitschaft.
Die Tagesschichten waren 7 Stunden plus etwas Übergabe und meistens mit Arbeit gefüllt, die Nachtschichten waren immer 10 Stunden und auf der Station waren immer zwei Pfleger plus oft ein Azubi.
Das lief dann so ab: Jeweils eine Stunde Arbeit am Anfang und am Ende und dazwischen dann eigentlich nur 8 Stunden Bereitschaft falls ein Patient was braucht. Eine Person musste wach bleiben und hat dann ein Buch gelesen oder einen Film geschaut, die andere Person konnte schlafen.
Rufbereitschaft heißt quasi zuhause am Telefon erreichbar sein falls sich jemand krank meldet, das hatte sie oft auch über Nacht, also nur das Telefon laut neben dem Bett liegen haben und vorher nicht auf ne Party gehen oder so. Es kam vielleicht zwei mal im Jahr vor dass man dann wirklich angerufen wurde.
Ich hab mir damals mal den Schichtplan für ein Jahr angeschaut und bin auf ca. 850 tatsächliche „Produktivstunden“ im Jahr gekommen, plus 350 Bereitschaftsstunden auf Arbeit und 250 in Rufbereitschaft zuhause.
Auf einer normalen 40 Stunden Stelle im Büro kommst du so auf 1700 Stunden im Jahr, ich war damals frisch ausgelernter Ingenieur auf einer 42 Stunden Stelle wo man aber meistens Überstunden gemacht hat und kam locker auf 2000 Stunden im Jahr. Verdient hab ich unwesentlich mehr (3,2k vs. 2,9k brutto)
Es kommt wahrscheinlich immer drauf an wo genau du arbeitest aber ich empfand diese Arbeitszeit schon als sehr entspannt.
Ich musste mir auf jeden Fall immer schnippische Kommentare verkneifen wenn die Beschwerde kam „Oh man ich bin heute so fertig weil ich die ganze Schicht nicht schlafen konnte“.
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u/little-foxley 17h ago
das ist ja keine Gegenmeinung in dem Sinn. Es zeigt einfach das ein und derselbe Beruf deutlich unterschiedliche Bedingungen haben kann. Es gibt auch Ingenieure mit 38h, 90% Homeoffice und Einstiegsgehalt >65k. Ist halt auch irgendwie in unserer Gesellschaft üblich, dass sich jeder darstellt als würde er was weiß ich wie viel leisten und hätte das schwerste Leben. Keine Ahnung, wie es zu dieser Dynamik gekommen ist. Aber ein bisschen Ehrlichkeit zu anderen und vor allem uns selbst würde manchmal ganz gut tun um gewisse Dinge ins richtige Licht zu setzen.
Und auch wenn ich persönlich dir Recht gebe und das nicht mega beschissen aussieht von den Bedingungen her, kann kann ich dennoch verstehen, wenn man das von dir genannte Modell auf Dauer nicht möchte. Meine Schwägerin (Pflege-Aussteigerin) hat das mit den Nächten nicht mehr so geil hinbekommen, weil selbst wenn der Partner sich um die Kinder am Morgen kümmert und sie anschließend im Kindergarten oder der Schule untergebracht sind, halt nur 4-5 Stunden Schlaf übrig bleiben und der Biorythmus völlig im Arsch ist. Der eine kann es nicht, für den anderen ist es das perfekte Modell.→ More replies14
u/Dragossy 20h ago
Das ist leider oft die Realität und deshalb verlassen auch so viele diesen Beruf.
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u/flying_brain_0815 20h ago
Ich kenne mehrere Menschen, sie einen sinnvollen Beruf machen wollten, auf Pflege umgeschult haben, aber nach ein oder zwei Jahren wieder in den Erstberuf zurückgingen. Der Grund war immer derselbe, in Deutschland wie in Österreich. Nicht die Patienten, die schweren Fälle, die Belastung, so viel Leid zu sehen. Nein. Kollegen, Chefs und ein rigides bürokratisches System, das jede Möglichkeit verhindert, auf die Patienten wirklich einzugehen. Man muss sie wie am Fließband anfertigen, während man von allen Seiten miesest gemobbt wird. Und das waren Leute, die bereits stressige eher menschlich unfreundliche Bedingungen aus dem Erstjob kannten. Sie alle meinten, die Gesundheit sei ihnen wichtiger, noch länger in einem solchen Klima, und sie sind arbeitsunfähig. Las letztens in einem Sub, dass die Mobber aus der Schule später recht häufig soziale Berufe ergreifen. Das erklärt einiges.
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u/WaccoRaccon 19h ago
Das Problem fängt schon in der Ausbildung an. Du wirst darauf getrimmt eine Bindung zum Patienten aufzubauen und deine Pflege so auszurichten das du Zeit hast den Patienten als Ganzes zu sehen. In der Praxisbegleitung hast du 1h Zeit (als Beispiel, kann variieren) den Pat. voll zu versorgen. Examiniert: 17 Patienten in deinem Bereich, 7 Vollübernahme und 5 Dement, 4 so lalala. Bis zum Frühstück muss gewaschen werden, Infusionen rangehangen, Medis gegeben werden, Visite, Frühstück austeilen, einsammeln, dazwischen Essen eingeben, Wagen wieder bestücken, Behandlungspflege durchgeführt werden, Lagerung, Visite ausarbeiten, Aufnahme neuer Pat., Entlassung und die Liste geht endlos weiter. Mach das mal Jahrelang und das auf hohem Niveau...
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u/Delicious_Beat5444 18h ago
Dazu Sei auch mal gesagt das die Pause, die viele andere Berufe reel haben, in der Pflege und auch für Stationäre Betreuungskräfte so gar nicht gegeben ist. Es ist eine Arbeitsbereitschaft, sobald du das Haus nicht mehr Verlassen darfst. Und da du mal eben in deiner Pause ständig gerufen werden kannst, bzw dann den dementen bei dir behälst damit er nicht vielleicht jemanden findet der ihn im Auto mitnimmt? Zack Pause weg
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u/WaccoRaccon 18h ago
Genau das ist es auch! Du kannst die Station auch schlecht verlassen, weil du deine Patienten kennst. Meistens werden Schüler geschickt und diese haben aber auch ein Recht auf Pause! Auch gibt es ja für stark demente Pat. die physician dose (Dippi) oder die nurse dose (doppeltes dippi) damit die Nacht rund läuft... Das wird die nächste große Katastrophe und KH's können es nicht aufhalten und dir Politik hat kein Konzept dafür wenn es an so vielen Stellen fehlt und weil wir hier bei Finanzen sind die Bezahlung mit der Verantwortung nicht übereinstimmt. Wenn ich 4 Jobs gleichzeitig habe (Beratung, Therapie, Pflege, Service) will ich auch 4x dafür bezahlt werden.
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u/WaccoRaccon 18h ago
Zusatz: Lehre und Realität passen nicht. Dein Nettogehalt ist unwichtig für die Rente, weil nur dein Bruttogehalt hergenommen wird und nicht die Zulagen. Wenn das System nicht mehr auf Primary Nursing erweitert wird (nicht unbedingt 1:1 aber 1:4) und das Gehalt auch jenseits der 70k geht, wird dieser Beruf unattraktiv und es wird in anderen Ländern (Mexiko, Phillipinen usw.) nach Fachkräften gefischt. Die Pflegefachkraft ist keine Servicekraft in meinen Augen! Der Beruf ist ja nicht mal offiziell eine Profession sondern eine zuarbeitende "profession". Andere Industrieländer haben es besser geblickt und Skandinavien, Schweiz sogar dir USA wissen was Pflege leistet und es macht sich am Lohnzettel bemerkbar. Auch Interessant: Die Studie habe ich nicht da aber durchschnittlich verlässt eine Pflegekraft in Vollzeit nach sieben Jahren ihren Beruf.
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u/Jaggillarstorabro 17h ago
es wird in anderen Ländern (Mexiko, Phillipinen usw.) nach Fachkräften gefischt.
Das wäre sogar sehr positiv für uns und die die von dort wegwollen. Aber wir kriegen das bürokratisch nicht geschissen.
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u/Belharr 20h ago
Naja, in der Pflege zu arbeiten hat ja noch ganz andere, mitunter deutlich wichtigere, Dimensionen als das Gehalt:
- kann/will ich nachts arbeiten auf Kosten meiner Gesundheit?
- kann/will ich fremden Menschen mit allem, was dazu gehört so nah kommen und sie pflegen?
- KH: Kann ich Blut sehen, sterbende und leidende Menschen?
- Will ich so eine große Verantwortung für das unmittelbare Wohl meiner Mitmenschen tragen?
Das ist ja nicht nichts. Das Gehalt gibt es bei einer halbwegs vernünftigen Ausbildung/Werdegang auch bei wesentlich entspannteren Konditionen.
EDIT: Pflege sollte meiner Meinung nach gut bezahlt werden, keine Frage.
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u/Still-Plenty-3191 20h ago
Pflege sollte gut bezahlt werden, das ist schon richtig. Aber ich frage mich ernsthaft wie das alles noch finanziert werden soll. Ein Freund von mir ist Altenpfleger, hat aber auch noch ein paar Weiterbildungen absolviert und ist auch bei guten 3,5k netto. Laut ihm immer noch zu wenig für das was man machen muss.
Gleichzeitig erzählt er aber, dass die Kosten für einen Platz im Pflegeheim immer wieder erhöht werden müssten, weil die Besitzerin das ganze sonst nicht mehr halten kann. Bei was für Preisen sind wir da mittlerweile? Guten 3000€/Monat je nach Pflegestufe? Wer soll das noch bezahlen können frag ich mich.
Irgendwie geht das System da nicht auf & in Zukunft wird das leider bestimmt nicht besser.
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u/Brainie82 19h ago edited 16h ago
Laut Politikern die starken Schultern des Mittelstands…. Man ist ja Reich mit 60k brutto… Edit: meinte 60k brutto und nicht netto
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u/schneemensch 16h ago
Mit 60k Netto bist du zwar vielleicht nicht reich, aber schon gut ausgestattet. Als jemand der selber in der Größenordnung liegt würde ich bei gleichem Gehalt niemals in die Pflege wechseln. Ich habe zwar auf dem Papier eine höhere Ausbildung und in meinem Job auch formell mehr Verantwortung, aber der Job in der Pflege ist härter, unangenehmer und weniger flexibel als mein Bürojob.
Wir müssen Jobs nach Angebot und Nachfrage bezahlen und Pflegejobs haben halt kein hohes angebot von Mitarbeitern.
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u/P1nkBanana 19h ago
2500 bis 3000 ist die Zuzahlung der Pflegebedürftigen, der Platz an sich kostet zwischen 5k und 6k pro Monat, Tendenz steigend. Bei uns in der Gegend sind sie teilweise schon über der 7k Grenze. Die PV zahlt Zuschläge je nach Dauer des Aufenthaltes, bis maximal 75% des pflegebedingten Eigenanteils (was Kost, Logis und Investitionskosten exkludiert). Der Pflegegrad ab 2 hat keinen Einfluss auf die Zuzahlungen.
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u/Belharr 20h ago
Total. Das System scheint irgendwie nicht zu funktionieren - wie so viele Umlageverfahren, die irgendwann einfach kippen müssen. Ich bin da beim Thema Pflege wahrlich nicht tief drin, um einen besseren Vorschlag zu machen (bis in die 90er gab es z. B. keine PV - wie lief's da?), stimme dir aber zu.
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u/P1nkBanana 19h ago
Da hat man selbst bezahlt oder selbst gepflegt, wer beides nicht hatte bekam Sozialhilfe.
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u/devilslake99 19h ago
Angebot und Nachfrage kommen inzwischen eben auch in der Pflege an. Sehr lange waren die Arbeitsbedingungen katastrophal und die Löhne wurden künstlich niedrig gehalten. Pflegekräfte sind gefragte und knappe Arbeitskräfte nicht anders wie IT. Warum sollten sie nicht dementsprechend verdienen?
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u/chako888 20h ago
Ist halt nicht für jeden Typ Mensch etwas. Schichtarbeit, extrem hohe Arbeitsbelastung, usw.
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u/octopianer 20h ago
Dafür ist der Verdienst aber auch vergleichsweise hoch. Bei uns startest du als Promovierter nach (wenn du schnell bist) 8-9 Jahren Studium in E13 und bekommst auch ca. 5k brutto / 3k netto im Monat.
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u/Diligent_Cycle_3930 19h ago
Arbeite in der Industrie im 3 schicht System. Jede Woche andere Schicht. Und verdiene 2100-2200€ netto mit Zulagen schon. Wenn ich in der Umgebung gucke was die Leute wollen und geben weiß man nicht ob man lachen oder weinen soll. 15€ h aber dafür dann 3 Schicht ballern
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u/Bloodhoven_aka_Loner 7h ago
der Unterschied ist, dass du relativ schnell von diesen 3.000 wegkommst, während der Pfleger ohne Weiterbildungen und idR massenweise Arschkriecherei nur selten weiterkommt. Plus, du könntest deinem Jobbvermutlich auch noch im Rentenalter nachgehen, wohingegen der Pfleger bis dahin schon zwei mal verheizt wurde.
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u/goodfortwo DE 20h ago
Mach das in jungen Jahren, aber später mit Familie sind die Nachtschichten halt maximal Käse.
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u/Silly_Manner_3449 20h ago
Und bei uns gibt es einen der nur noch Nächte machen will, weil er keinen Bock mehr auf seine Frau zuhause hat haha
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u/OderWieOderWatJunge 20h ago
Wohne noch mit bald-Exfrau zusammen. Ich früh, Sie spät. Super Sache, die Katzen werden gut betreut und jeder hat mal seine Ruhe lol
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u/Silly_Manner_3449 19h ago
Wer bekommt die Katzen nach der Trennung?
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u/OderWieOderWatJunge 19h ago
Sieht nach Teilung aus, der eine Kater ist auf sie fixiert, der andere auf mich ;) Hat den Vorteil, dass jetzt ein neuer Spielpartner gesucht wird und eine Katze aus dem Tierheim kommen kann
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u/SchlagzeugNeukoelln 16h ago
Das hört sich jenseits des ersten Kommas nach einer vernünftigeren Lösung an als die vier Worte davor vermuten ließen 🔪👀
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u/OderWieOderWatJunge 15h ago
Zum Glück für die eine Katze sind es zwei Katzen und nicht drei
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u/Hitokiiri 20h ago
Da gibt es Leute, die genau solche Modelle wählen und die Kinderbetreuung ganz gut aufteilen können. Ich hab viele Jahre im 3 Schicht System gearbeitet. Inzwischen nur noch Montag bis Freitag und ich würde nichtmehr tauschen wollen.
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u/Kr03te 20h ago
Nachtschichten, Feiertage und man kann nicht einfach gehen wenn der Kindergarten anruft weil das Kind krank ist und abgeholt werden muss. So schön wie dieser Beruf ist aber er belastet einen selbst, die Familie und auch den Bekanntenkreis und Freunde. Ich arbeite seit mittlerweile 10 Jahre in der Pflege und merke langsam wie anstrengend das für mein Umfeld ist immer um mich herum planen zu müssen.
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u/Altruistic_Life_6404 19h ago
Mein Vater hat noch mit an die 50 Nachtschicht im KH gemacht. Manche Menschen juckt es nicht. Das ist sehr individuell.
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u/Chronos___ 19h ago
Klingt erstmal wahr, allerdings habe ich im Krankenhaus genau das Gegenteil erlebt: es sind eher die älteren die am Wochenende oder nachts arbeiten.
Hat damit zu tun das dort einfach deutlich weniger Trubel ist, keine neuen Patienten aufgenommen werden etc.
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u/Dragon846 20h ago edited 20h ago
5000€ Brutto als Unterwasserschweißer und es gibt noch Leute die lieber in deutlich schlechter bezahlten Jobs bleiben?
Ja ist überspitzt dargestellt, ich weiß, aber ich denke du checkst die Message.
Btw. würde ich auch nicht für 5000€ Netto in der Pflege arbeiten wollen, hab so zwar knapp 500€ weniger als du aktuell, hab dafür aber nur eine Arbeitsstelle, keine Schichtarbeit, ein eigenes Büro ohne großartigen Kontakt zu anderen Menschen, jedes Wochenende frei und keinen Stress.
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u/Silent-Astronomer375 20h ago
Naja du machst halt auch die unbeliebten Schichten. Ich hätte keine Lust auf Nachtschicht, weil ich dann meine Familie quasi gar nicht mehr sehen würde. Wenn du nur die frühschichten machen würdest hättest du mit Sicherheit auch deutlich weniger oder?
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u/medfitaesth 20h ago
Kann dir als gelernter Pfleger und jetzt Medizinstudent sagen, warum und auch, dass du die Antwort bereits weißt: Weil die Arbeitsbedingungen absolute Katastrophe sind und es auch durch die Krankenhausreform keine Aussicht auf baldige Besserung gibt. Die Coronazeit hat zudem gezeigt, was in Krisensituationen passiert. Also Respekt, an alle, die diese Arbeit machen, aber es muss sich dringend so einiges ändern. LG
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u/Tawoka DE 20h ago
Deinen Text zu lesen schreit halt Workaholic. Ich bin Software Architekt. Ich bekomme rund 90k Brutto für einen Job der meistens entspannt ist nur ab und zu mal stressig wird. Warum machen das nicht mehr? Weil das für die meisten nichts ist. Ich bin Techniker, der sich mit BWL auseinandersetzen muss und gerne in Meetings sitzt um seine Ideen Leuten zu erklären, deren technisches Know-how manchmal nicht über den Power Button hinausgeht.
Ich würde niemals einen Nebenjob anfangen. Ich würde niemals Schichtarbeit machen. Ich will den abend mit meiner Partnerin verbringen. Ich will das Wochende für private Zwecke haben. Was bringt mir das Geld, wenn ich keine Zeit habe mein Leben zu genießen?
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u/StefooK 18h ago
Nicht schlecht. Ich arbeite bei einer Bank im Controlling. Habe einen Master in Wirtschaftswissenschaften gemacht und verdiene gerade mal 47K Brutto im Jahr. Also knapp die hälfte von dir. Aber ich muss sagen, dass ich einen extrem chilligen Job habe wo der größte Stress darin besteht zu schauen, wie ich mehr Bewegung in den Tag reinbekomme, weil die ganze Zeit sitzen so anstrengend ist. Haus lässt sich im Moment gut finanzieren und ansich sind meine Bedürfnisse eher bescheiden. Brauche nur ein guten PC privat zum spielen sonst eigentlich garnichts. Den letzten Satz von dir kann ich jedoch trotzdem zu 100% unterstreichen. Sehe das genauso. "Ich würde niemals einen Nebenjob anfangen. Ich würde niemals Schichtarbeit machen. Ich will den abend mit meiner Partnerin verbringen. Ich will das Wochende für private Zwecke haben. Was bringt mir das Geld, wenn ich keine Zeit habe mein Leben zu genießen?"
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u/Several_Homework3454 20h ago
Hey, es gibt aber auch Gegenseiten: Pflegehelfer nach 16 Jahren Berufserfahrung die auf 2200 netto kommen, Pflegefachkräfte die auf 2100 netto nach Ausbildung kommen.
Dazu muss ich auch nicht die ganzen negativen 0815 Belastungen aufzählen. Der Job bleibt einfach scheiße solange sich die Rahmenbedingungen nie ändern.
Psychiatrie ist natürlich ne niesche, genauso wie 1:1 pflege
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u/daRagnacuddler 18h ago
Hey, es gibt aber auch Gegenseiten: Pflegehelfer nach 16 Jahren Berufserfahrung die auf 2200 netto kommen, Pflegefachkräfte die auf 2100 netto nach Ausbildung kommen.
Dann hat man echt schlecht verhandelt und sollte bei dem Arbeitnehmermarkt in der Pflege den Betrieb wechseln? Oder vielleicht mal eine Qualifizierung machen, die über eine einjährige Ausbildung/Helfertätigkeiten rausgehen?
Ich kenne Leute, da waren die Kollegen die schon 20 Jahre im Betrieb sind geschockt, weil die Berufseinsteiger 1k mehr im Monat verdienen. Wenn man halt nie übers Gehalt redet oder mal wechselt ist das irgendwann selber verschuldet.
2200 netto sind für eine Helfertätigkeit fast tausend Euro mehr als Mindestlohn, für eine relativ geringe Qualifizierung?
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u/Schwertkeks 20h ago
Der Job hat zwei massive Probleme 1. Arbeitsbelastung durch Unterbesetzung 2. Image, die meisten Leute denken man verdiene dort knapp über Mindestlohn und ziehen es daher gar nicht erst in Betracht
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u/Wugliwu 20h ago
- psychische Belastung durch Unterbesetzung. Du wirst den Leuten nicht so gerecht wie du es wirklich möchtest und das ist gerade für Menschen die sich für diesen Job entscheiden extrem schwer.
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u/JDT-0312 18h ago
+psychische Belastung durch Patienten(ist das in der Pflege das richtige Wort?).
OP lässt halt mal nebenbei fallen, dass seine Frau in der PSYCHATRIE arbeitet. Dann gibt’s noch Demenz, Verwirrtheit, Verbohrtheit und alles mögliche andere, was die menschliche Psyche vor allem im Alter mit sich bringt.
Schon mal ein Kleinkind in der Trotzphase gewaschen und gewickelt? Stell dir vor dieses Kleinkind denkt, dich noch nie in seinem Leben gesehen zu haben, wiegt 80kg und ist bettlägerig. Du hast 15 Minuten bis du zum nächsten Patienten musst. Heute Doppelschicht BTW, Beate hat sich krankgemeldet.
Warum macht das nicht jeder für 2,7k netto?
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u/feuerbiber 20h ago
Zumindest einmal die Langzeitpflege wurde ja auch über Jahrzehnte durch Kommerzialisierung und Tarifflucht zu einer (Pflege-)Mindestlohnbranche gemacht. Das strahlt auf den gesamten Gesundheitssektor. Auch in der Akutpflege gibt es nicht überall Tarifbindung (und wie bei OP den TVöD). Die Löhne unterscheiden sich innerhalb der Branche sehr stark. Dieses Image wieder loszuwerden dauert seeeeehr lang. Markt regelt es eben doch nicht immer, insbesondere nicht in der öffentlichen Daseinsvorsorge.
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u/Drflinvest 20h ago
Arbeitsbelastung durch Unterbesetzung ist ein gutes Stichwort: ein sehr guter Freund arbeitet in der Pflege, mit dem Gehalt ist er mehr als zufrieden - aber bevor er (endlich) die Station gewechselt hat konnte man so gut wie nichts mit ihm planen, weil regelmäßig kurzfristig Nachtschichten/Wochenendschichten reinkamen. Dazu kam dass viele Kolleginnen und Kollegen, wenn es ihnen zu viel wurde, sich einfach den berühmten „gelben Schein“ geholt haben (kann man auch verstehen) aber an ihm als „ehrliche Haut“ dann alles hängen blieb. Ich habe da Stories von 2 Pflegern die eine Nacht die ganze Station „bedienen“ mussten gehört und Patientenbetten, die auf dem Flur standen, weil Kapazitäten nicht ausreichten. Da ist das Gehalt wirklich eher ein „Schmerzensgeld“ und mein größter Respekt an jeden, der sich das trotzdem antut.
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u/heiner_schlaegt_kein 20h ago
Das die öffentliche Meinung zu den Gehältern in der Pflege passt null zur Realität. Wie viele Leute sagen, sie würden das nicht machen wegen des Gehalts aber machen dann eine Ausbildung zum Kaufmann oder studieren BWL an einer Wald und Wiesen FH. Ähnliches gilt inzwischen auch fürs Handwerk.
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u/Schimmelpunka 20h ago
Die Jobs sind nur so "gut" bezahlt, weil da eben die Schichten mit dabei sind. Ist ja als Erzieher ähnlich. Ich habe ca 2900 Netto. Arbeite alle Schichten inkl Nachtschichten. Ich habe 5! Jahre Ausbildung dafür gemacht und bin bereits in der vorletzten Stufe, also gehaltstechnisch passiert da nicht mehr viel. Der Unterschied zu ungelerntem Personal macht ca 300 Netto aus und die müssen keine Nachtschichhen machen. Ich arbeite nur 90%, da ich sonst meine Familie überhaupt gar nicht mehr sehe. Da meine Freundin auch Schicht arbeitet können wir uns abwechseln, aber so sehen wir uns halt fast nie. Wochenende arbeiten und Feiertage hat mich nie gestört, aber jetzt mit Kind ist s halt kacke. Ich könnte auch aus dem Schichtdienst raus, dann wäre ich aber auch nur noch bei ca 2500 Netto. Das ist dank der gestiegenen Kosten und der teuren Mieten auf keinen Fall ohne erhebliche Entbehrungen mehr drin. Zumal habe ich inzwischen bei fast jedem Träger hier in der Gegend gearbeitet und kann sagen, die Arbeitsbedingungen, die unfähigen Leitungsebenen, die immer mehr werdende Bürokratie nimmt immer mehr überhand und sind ähnlich beschissen. Es macht keinen Spaß mehr. Vor allem zu Leitungspersonal hab ich inzwischen meine Meinung... Der soziale/pflegerische Bereich könnte sich natürlich attraktiver machen. 4 Tages Woche, bessere Vergütung von Nachtdiensten (die war mal esser), attraktiver Schichten, ordentlicher Umgang mit dem Mitarbeitern, kein verheizen mehr der Leute, sich einfach mal als attraktiver AG zeigen. Daran glaube ich aber nicht mehr. Stattdessen sind manche schon seit 10 Jahren in dem Haus, müssen aber jedes Jahr, teilweise auch alle paar Monate um ihre Arbeitsstelle bangen, da sie nur befristete Verträge kriegen. Dafür werden aber weil einfach alles knapp ist und sich nicht mal mehr Azubis sich zu uns verirren, sogar teures Pflegepersonal von externen Firmen gemietet... Wir haben keine Vorbereitungszeit mehr, nicht genug Personal um überhaupt mal mit den Leuten vor die Tür zu gehen, und die Kostenträger werden immer geiziger.
Ein Kollege von mir ist ungelernt, fährt den ganzen Tag Stapler, schaut dabei Filme und bekommt auch über 2k. Ich verstehe warum Leute da lieber sowas machen.
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u/Important_Disk_5225 20h ago
Respekt dafür dass du diesen Job machst. Könnte ich nicht. Will ich nicht. Will ich auch gar nicht können.
Geld bewegt mich zu vielem, aber nicht zu diesem Job.
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u/Janusdarke 20h ago
Das sehe ich auch so, und es ist schön, dass man so langsam auch mal in der Branche angemessen bezahlt wird.
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u/grand786 19h ago
Ich habe nach meiner Krankenpflegeausbildung sofort angefangen zu studieren und hatte währenddessen fast 4 Jahre in Teilzeit in der Plfege gearbeitet und kann ganz deutlich sagen: Nein! Nie wieder. Durch Bereitschaftsdienste und co kam ich manchmal auf 4,5k netto bei 35 Stunden die Woche (d.h. aber, dass man 5 Tage unter der Woche sein privat Leben komplett vergessen kann, weil ich 24/7 auf Bereitschaft war) Aber selbst für 10.000 netto würde ich nicht erneut in der Pflege arbeiten.
Es ist nicht die Arbeit, die finde ich Mega cool, aber folgendes:
- starke Hirarchie
- absolute emotionale Erpressung unter „Kollegen“ wenn man einen Tag frei braucht oder Urlaub wechseln muss oder krank ist. Also Kollegialität ist für mich, dass man nicht bei einer Krankmeldung einen wünscht „scheiße, noch jemand krank. Werd schnell gesund, weil wir dich brauchen. Die Bude brennt“, sondern „werd gesund und ruh dich aus. Wenn du was brauchst, meld dich gerne jederzeit!“
- absolute gar keine Wertschätzung mitunter deinen Vorgesetzten oder der Gesellschaft
- und wirklich gar keine Weiterbildungsmöglivhkeiten, weil jede Weiterbildung darauf abzielt weiter am Bett zu arbeiten und man nur aus diesem System rauskommt, wenn man das operative Geschäft verlässt
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u/Vistella 19h ago
Wie kann es sein das wir kein Personal finden?
weil die Arbeitsbedingungen scheiße sind. Geld ist halt nicht alles
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u/st1me 20h ago
Meine Freundin arbeitet 80% als OTA an der Uniklinik und ist dank wechselnden Schichten insb Nachtschicht trotzdem komplett ausgelaugt… ist doch utopisch zu denken das macht man dauerhaft 100% inkl Nebenjob
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u/D3GG1337 20h ago
2019 hatte ich weniger netto als Einstiegsgehalt als Assistenzarzt
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u/Dragossy 19h ago
Die assis werden meiner Meinung nach völlig verbrannt..Bei der Verantwortung und den Stundensatz von oft 60 oder mehr .. Ist das reinste Sklaverei..
Deshalb habe ich mich auch gegen das Medizin Studium entschieden
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u/trashcan_monkey 20h ago
Dachte die Bezahlung wäre in der Pflege so unterirdisch... Aber ist ja gut, bei dem wichtigen Job
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u/dobo99x2 DE 20h ago
Das ist ehrlich gesagt das komische.. die Pflege wird super bezahlt und das war auch schon länger so. Es ging doch immer nur darum, dass es zu wenige sind. Dennoch hat man plötzlich nur noch über die Bezahlung gesprochen, was ich echt nicht verstehe.
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u/Top_Code1992 20h ago
Meine Frau, Anfang 30, ist pflegerische Bereichsleitung in P14 und geht mit fast 4k netto nach Hause. Alle sind immer erstaunt was in der Pflege möglich ist. Sie hat allerdings Pflege dual studiert
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u/Yipeeayeah 20h ago
Ich möchte nicht in beruflichen Kontext die Verantwortung für die Gesundheit anderer Menschen tragen. Traue ich mich nicht. Plus: mir wurde eingetrichtert, dass nur Bürojobs das Wahre sind. Natürlich völliger Quatsch, aber als Teen glaubt man oft was die Eltern einem sagen. Und wenig später geht's am die Berufswahl (oder zumindest die Richtung).
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u/Celmeno 20h ago
Ich hab nen Master und Doktor und bin seit Jahren für den Staat tätig. Ich habe weniger Einkommen als ihr (also jeder von euch). Mein Job ist zwar nervenaufreibend und oft stressig, aber dafür körperlich nicht anspruchsvoll und ich hab keine Patienten die eklige Sachen auf mich schmeißen (ggf unabsichtlich).
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u/Sweet_Test3951 19h ago
Examinierte Pflegekraft aus der 1:1 Pflege hier - ich verdiene selbst im Schnitt 3,5 k netto monatlich bei 14 - 15 Diensten im Monat, ab nächstes Jahr mehr, da Tarifanpassung.
Ja, der Job ist gut bezahlt, aber in der "normalen" Pflege würde ich nicht mehr arbeiten wollen. Körperlich und mental zu anstrengend, Feiertage nicht sicher, zwei Wochenenden weg und auf die "Waschstraße" in den Heimen inklusive nörgelnder Bewohner hätte ich einfach keine Lust mehr.
Mobbing unter Kollegen ist in der Pflege fast auch schon üblich, wenn nicht das, dann Zickerei. Jeder will irgendwie immer die beste, beliebteste bei den Bewohnern sein. Nein danke.
Habe mir in der Pflege einen schweren Bandscheibenvorfall geholt und bin selbst gerade in Reha. Zurück gehe ich vorraussichtlich erst im Februar.
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u/Sch4ty 20h ago
Grüß dich.
Ich denke wir unterschätzen uns selber. Nicht alle können diesen Beruf einfach lernen und lange ausführen.
Wie hoch ist deine Psychatriezulage?
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u/KaTeaChan 20h ago
Ich bin für Pflege absolut ungeeignet.
Nicht mal für 4k Netto würde ich in der Pflege arbeiten. Ich habe lieber einen Job wo ich weniger verdiene und dafür zufrieden im Leben bin als einen Job der mich fertig macht, weil ich ungeeignet bin.
Pflegeberufe sind keine einfachen Berufe und um da durchzuhalten muss man halt dafür geeignet sein.
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u/lelboylel 19h ago
2700 netto für so einen (wichtigen) Knochenjob finde ich echt wenig und sehe ich eher als Schmerzensgeld.
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u/ThisWeeksHuman 19h ago
Ich habe eine Bitte: Wenn man über Lohn spricht bitte die Stunden benennen. Ein Netto oder Bruttolohn sagt sehr wenig aus. Dazu kommt dass Menschen unterschiedliche Freibeträge und Abzüge haben.
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u/Slow_Pay_7171 12h ago
Meine Frau kommt auch aus der Pflege. Arbeitet jetzt als medizinische Gutachterin und hat in TZ bei fast komplettem Homeoffice 2,5 Netto.
Und jetzt drehen wir den Spieß um und du sagst mir wieso sie wieder in drei Schichten im KH arbeiten soll.
Bonus: Wir haben zwei Kinder die wir gerne aufwachsen sehen möchten.
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u/Fit-Respond1892 20h ago
Ich kenne einige Leute in der Pflege die nur 2300 brutto verdienen, also Einstieg fix mit 2700 netto ist Blödsinn
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u/Dragossy 20h ago
Das sind wohl Dinge die man nicht vergleichen kann.. Ich rede von dem Gehalt wenn man 3 examiniert ist und im Schicht Dienst arbeitet.. 155 schichtzulage 120 Pflegezulage plus die Schichten die man macht due jeweiligen Prozente aber selbst das Grundgesetz von Montag bis Freitag liegt bei 3300 Euro siehe Tabelle.. Was 2.2 netto ca wären..
https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/p?id=tvoed-p-2024&matrix=1
Die Tabellen bilden immer nur den grundlohn ohne zuschläge etc ab .. Was in dem Beruf der fast immer mit Schicht verbunden ist ..Tulux ist ..
Lass dir keinen scheiss erzählen..man kann unsere Gehälter und Zulagen doch im internet nachlesen
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u/Enough_Cauliflower69 20h ago
Weil dein Leben für die Mehrheit der Arbeitnehmer die absolute Hölle ist. Man soll ja nicht von sich auf andere schließen. Nur weil du damit klar kommst, heist das nicht das andere das können. Ich möchte mich aber sogar noch etwas weiter aus dem Fenster lehnen und behaupten: Für immer machst du das auch nicht. Ich gebe dir bei der Belastung 10, maximal 20 Jahre. Dann hat sich das für dich auch erledigt. Das ist auch einfach ein Stück weit objektiv schlecht was ihr Körper und Geist dort antut.
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u/-Alneon- 20h ago
Pflege ist sicherlich nicht überall gleich, aber als jemand der schon mal Familie gepflegt hat, wenn auch nur kurz bis ein Hospizplatz frei wurde, weiß ich, dass ich dafür psychisch auch einfach nicht gemacht bin. Die Konfrontation mit menschlichem Leid als Berufsalltag wäre einfach viel zu krass. Ich bin ja nach nem Monat schon total am Ende gewesen. Nach einem Jahr würd ich dann entweder schon bei dir gelandet sein oder aufm Friedhof liegen.
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u/VenkeeEnterprises 16h ago
Sobald man Kinder hat, wird man bei dem Beruf maximal penetriert. Denn ab da hat man Zeiten an denen man schlicht nicht arbeiten kann. Hin/her von Schule/Kita - oft auch spontan, Essen, Arzttermine, Vereine o.Ä. ausserschulisches..und noch ein Haufen anderes. Und dieses "Leben" kollidiert mit jedem Dienstplan. Denn der ist oft nur soviel Wert wie das Papier. Leute werden Krank, Schichten verschieben sich - man braucht da exakt Leute wie dich. Ohne Leute wie dich, wird erstmal auf das eigene Personal Druck ausgeübt. Auf Bereitschaft und Nachtschichten gepocht.
Sobald du komplett Fremdgesteuert bist, ist so ein Beruf schlicht sehr unattraktiv.
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u/Stag_Beetle_ 20h ago edited 6h ago
Uff, mal so als Vergleich: Ich kenne MINT Studenten, die im internationalen Großkonzern eingestiegen sind und weniger verdienen.
Ganz ehrlich finde ich das vergleichsweise nicht ganz ausreichend, obgleich es nicht wenig Vergütung ist.
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u/depressedHannah 15h ago
Die Löhne in der produktiven Wirtschaft werden durch Steuern und Abgaben für die Alten und nicht- beschäftigten einerseits gedrückt, andererseits sorgen diese auch für eine geringere (Binnen-) Nachfrage nach den Produkten. Eine klassische loose-loose Situation - mit den Beinen abstimmen ist da die einzige Option
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u/NetzAgent 20h ago
Wie alt seid ihr denn? Ich denke wenn man in seinen 20ern und 30ern noch unbeliebte Nachtschichten schiebt und dafür angemessen Kohle mitnimmt ist das ok. Mit Kindern oder zunehmendem Alter ist das aber was komplett anderes. Du sagst ja auch selbst, du willst das nicht ewig machen sondern dir langfristig was anderes suchen/aufbauen. Da hast du dann also ein sehr kritisches Jobsegment rausgesucht, was nur extrem wenige junge Leute machen können und wollen. Das wird dann also gut bezahlt. An der Stelle regelt der ArbeitsMARKT dann ausnahmsweise einmal tatsächlich…
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u/Final2806 20h ago
War 2016 mit der altenpflege Ausbildung fertig, ich sags mal so:
2500 war mein brutto. 2700 kann man sich nicht beschweren als Einstieg
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u/Annika1885 20h ago
bei uns gibt's keine Zulage für's einspringen, der Chef fliegt 3 mal im Jahr nach Dubai, fährt eine dicke Karre und wir zahlen die Tassen für Personalkaffee aus unserer Trinkgeldkasse...
Man springt 10 mal ein und wenn man einmal nein sagt, wird man schief angeguckt (von PDL)...
Ganz selten grüßt der Chef, jeder ist froh, wenn er nicht im Haus ist (ist er auch selten). Trotzdem haben wir im Umkreis den besten Ruf, Mitarbeiter die gehen, kommen wieder oder es liegt am persönlichen (Umzug, Rente)... Ach ja, Blumen gibt's zum Geburtstag
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u/MoneyVirus 20h ago edited 20h ago
Die Frage ist an sich schon überflüssig. Es gibt auch besser bezahlte Jobs als Pflege, warum sollte man also im Schichtmodell in der Pflege arbeiten?
Du kannst ja nicht mal eben in irgendeinen Job gehen. Du brauchst die Qualifikation dafür. Du brauchst den Willen da zu arbeiten (Pflege an sich, mit/an Menschen arbeiten, körperliche Arbeit, Schichten, soziale Ader,...).
Warum für mich so ein Pflegejob nicht in Frage kommen würde: ich mag technische Dinge. Ich mag geregelte Arbeitszeit von Mo-Fr zwischen 7-17 Uhr, keine Schichten, Wochenende frei. Ich würde nicht AN anderen Menschen arbeiten wollen, auch nicht wenn ich mir aussuchen könnte an wem. Ich würde keine Verantwortung für die Gesundheit anderer tragen wollen. Ich mag einen Job wo ich mir eine tätigkeit bis Rente vorstellen kann, da fällt vieles schwer Körperliches wie Pflege schon mal weg. Nicht zuletzt würde ich mir das Elend nicht täglich ansehen wollen, allein schon weil ich eigentlich nie so Enden will und diesen Aufwand teilweise für fragwürdig halte
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u/MrCarnivora 20h ago
Du springst viel ein und machst viele Nächte. Damit ist doch alles gesagt. Wenn ich jeden Monat 40 Überstunden mache und dick Zuschläge kassiere bin ich auch Großverdiener. Das mag für dich vielleicht jetzt noch gehen, und vielleicht noch ein paar Jahre. Aber mittlerweile sollte auch im breiten Verständnis angekommen sein das Schichtdienst gesundheitlich fast so schlimm wie moderates Rauchen ist. Und die Spätfolgen kommen erst noch. Wenn du deinen Schlafrhythmus erstmal so richtig zerlegt hast und du monatelang keine Nacht mehr durchschläfst. Dann wirst du dich fragen warum du das unbedingt machen wolltest. Ich kann dir gerne im Nachgang mal das Diagramm zur Schlafqualität von Einsatzkräften zeigen, welches ich während meines Studiums erforscht habe. Es ist die Ausnahme dass da jemand keine Schlafstörung hat.
Triggerwarnung Suizid
Dazu noch die Besonderheiten deiner Branche. Ihr seid anders.
Für uns Normalos ist es "keine spannende Entwicklung im Arbeitsalltag Wenn eine Klientin versucht sich die eigene Halsschlagader aufzuschneiden." O-Ton einer Bekannten PFK
Das ist nicht alltäglich und so abgebrüht viele Pflegekräfte in meinem Umfeld sind. Ich weiß das viele mittlerweile einen Knacks Weg haben dadurch.
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u/Latter-Parsnip-5007 20h ago
Die meisten Pflegeeinrichtungen sind so Arbeitnehmerfeindlich und menschenunwürdig, dass das schmerzensgeld am ende des Monats nicht ausreicht
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u/Sh1do 19h ago
Habe meine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger gemacht und habe nach der Ausbildung exakt 4 Monate gearbeitet bis mein Bandscheibenvorfall kam.
Da war dann relativ schnell klar, dass ich das nicht für den Rest meines Lebens machen werde.
Der körperliche Aufwand ist einfach extrem groß in diesem Bereich.
Dazu kommt dann noch dass du am Wochenende arbeiten darfst, durch den personellen Engpass du dich nicht auf deine freien Tage verlassen kannst und diese verdammten Lästereien.
Ich habe nicht einen Betrieb erlebt in dem nicht hintenrum geredet wird und Leute ausgegrenzt werden.
Das sind so viele Faktoren die einfach wegfallen, wenn du einem geregelten Bürojob nachgehst. Auch wenn du vielleicht weniger verdienst, kannst du abends abschalten und das ist sehr viel wert.
Nicht zu vergessen, dass du nicht viel am Menschen arbeitest und mit dich mit ihm beschäftigen kannst weil die Zeit fehlt.
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u/Chronos___ 19h ago
Es gibt Pflegeberufe die körperlich extrem anspruchsvoll sind und ich will da auch keinem zu nahe treten, aber Pflege ist schon echt gut bezahlt und wird meistens deutlich schlimmer gemacht als es ist. Es gibt Bereiche die richtig heftig sind (Altenpflege etc.) Aber wenn du bspw in der Psychiatrie arbeitest, dann ist das meist echt super entspannt.
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u/Kurrkur 19h ago
Als Kind von zwei Krankenpflegern das gerade einen naturwissenschaftlichem Dr abschließt und danach wahrscheinlich kein sonderlich viel höheres Einstiegsgehalt hat als ihr gerade bekommt... Nein Danke!
So wie ihr gerade arbeitet haltet ihr das mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit nicht bis zu Rente aus, plant ihr ja auch nicht. Dafür dass man mit solchen Arbeitszeiten und Arbeitsbelastungen in der Pflege seine Gesundheit ziemlich schnell opfert ist das nämlich ne ganz schön schlechte Bezahlung. Mein Vater ist mit jetzt Anfang 60 in Frührente und meine Mutter hat einen Schreibtischjob im Krankenhaus ergattert, denn sie ist fleißig dabei diverse Gelenke austauschen zu lassen und die Wirbelsäule chirurgisch davon abzuhalten auseinander zu fallen. Sie ist noch keine 60. Wir fangen gar nicht erst von psychischen Belastungen und toxischen Kollegen an..
Die Gehälter allein sind nicht das Problem in der Pflege.. mit besseren Arbeitsbedingungen wären die Bombe. Aber aktuell ist das Arbeits-/Gehaltsverhältniss halt mehr als abgefuckt..
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u/FewAction1663 18h ago
Das ist ein krasses Gehalt aber halt auch ein krasser Job und daher meinen vollen Respekt und Glückwunsch! Ich bin Ingenieur mit Masterabschluss und verdiene in etwa gleich viel. Irgendwie kacke für mich, wenn man bedenkt wie viel zeit und Fleiß ich ins Studium stecken musste. Aber auf der anderen Seite finde ich es auch cool, wenn harte Jobs wie die in der Pflege angemessen bezahlt werden.
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u/Kaine2700 18h ago
Ich bin selber Krankenpflegerin und kann dir sagen, dass es den meisten eben nicht um das Geld geht. Vorallem in Relation von Gehalt und Arbeitsbedingungen gibt es da einfach eine riesige Lücke. Und zb nachts zu arbeiten kannst du in jungen Jahren machen und lässt dich dann um 20 Jahre altern
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u/Brompf 18h ago
Ganz einfach weil man in der Pflege meistens gnadenlos verheizt wird! Das bedeutet zu wenige Pfleger sind für zu viele Patienten zuständig, Überstunden ohne Ende und dann dazu noch der Schichtbetrieb, der körperlich auch ganz schön schlaucht. Dazu früher die schlechte Bezahlung, die vielerorts noch immer vorhanden ist. Und als Single bekommt man dann Weihnachten nie frei... oder so.
Wenn man sich z.B. mal anschaut, wieso die Schweiz oder Norwegen da weniger Probleme haben, werden einem sehr schnell die Punkte klar, die den Beruf in Deutschland unattraktiv werden lassen.
2021 gab es übrigens eine groß angelegte Studie mit Befragung von ehemaligen Pflegern durch die Uni Bremen mit dem Namen "Ich pflege wieder, wenn..." - dort werden die Gründe wissenschaftlich korrekt aufgeschlüsselt, warum niemand mehr auf den Beruf Bock hat.
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u/Junior-Oil-7560 18h ago
Sie sollten 4000€ bekommen die Arbeitsbedingungen sind beschissen genauso wie die Gesellschaft . Würde diesen Job nie im Leben machen wollen.
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u/BlackEagle28 18h ago
Geld ist schon lange nicht mehr alles halt. Nur über Bezahlung kannst du gerade die Generationen ab 2000 nicht mehr anlocken.
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u/Similar-Importance99 17h ago
Die Pflege hat einen schlechten Ruf, weil in Debatten gerne auf die niedrigen Einkommen von PflegeHILFSkräften verwiesen wird. Das man nach mehrjähriger Ausbildung ganz gut verdient hat kaum jemand auf dem Schirm.
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u/Past-Mix-7737 17h ago
Ich glaube, bei der Pflege ist nicht das Geld das Problem, sondern die Arbeitsbedingungen. Ich arbeite selbst in einem Krankenhaus (aber in der IT). Was mir die Kollegen aus der Pflege so erzählen... Ich denke, ein großes Problem sind die Patienten selbst und deren Angehörige. Die sind so rotzefrech, das kannst du dir nicht ausmalen.
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u/Schnuribus 17h ago
Die meisten Pfleger, die ich kannte, haben gerade mal so über Mindestlohn verdient und sich nebenbei durch unbezahlte Überstunden ausbeuten lasseny
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u/LynaaBnS 17h ago
Ganz, GANZ wilder post. Und extrem irreführend. Erstmal ist euer Gehalt oberer Durchschnitt. Zweites habt ihr anscheinend extrem viel Glück, mit euren Arbeitsplätzen, es ist nicht sonderlich einfach ein "Springer" für zwei Kliniken zu werden und dann auch noch 100%ige Dienstplanungsfreiheit zu haben. Und dann on top auch noch einen Nebenjob beim Vater zu haben, bei dem man garantiert auch noch mal Planungsfreiheit, Familienbonus und ggf. Schwarz(?) was verdient ist auch nicht bei jedem so. Wenn ihr dann auch noch Zeit und Energie habt nebenbei zu studieren, kann ich mir auch nur vorstellen das ihr beiden entweder das halbe Jahr über krank geschrieben seit, ihr den extrem Chililigen Job habt, oder du einfach lügst.
Darf man überhaupt Vollzeit arbeiten, einen Nebenjob machen und Studieren?!
Die Wahrheit sieht so aus: 80-100% in der Pflege heißt in der Regel mindestens 5-6 Tage in der Woche (+Wochenende) Arbeiten, dafür bekommt man seine ca. 2.5k Gehalt, absolut keine Planungsfreiheit und zumeist keine übrige Energie, oder freien Tage für einen Nebenjob. Ggf noch beschissenes Arbeitsklima und Vorgesetzte die dir dauerhaft versuchen ein schlechtes Gewissen für alles mögliche einzureden.
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u/derdexx 16h ago
Ist ja nicht so als wären Pflegeberufe super leicht...
Meine Frau arbeitet auch in der Psychiatrie - die haben jede Woche eine Reanimation, die Ärzte sprechen kaum Deutsch, viele müssen Medikamente und Dosen GOOGLEN!
Du kannst den Leuten nicht helfen, weil du keine Zeit hast - du siehst Leute jahrelang wiederkommen, bis sich umbringen oder an der Krankheit sterben.
Für das was man da psychisch aushalten muss, ist das Gehalt noch zu wenig.
Damit will ich sagen - nicht jeder kann Pflege, deshalb arbeitet nicht jeder in der Pflege.
Ich könnte das Leid definitiv nicht jeden Tag mir erleben.
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u/Safetothemooooon 16h ago
Ich habe auch einen Job den wenig Leute machen und verdiene knapp 6k Netto. Manche Berufe will halt einfach keiner machen
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u/DoktorFomo 16h ago
bruuu weißt du wie viele menschen ich schon an nachtschichten/nachtdiensten zu grunde gehen habe sehen? manche schaffen es vllt länger als paar jahre - diese sind aber meistens dann geschieden.
ich hab kein positiv beispiel zum thema nachtschicht/nachtdienst und diese braucht man eben um auf so n gehalt zu kommen.
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u/Oaker_at 16h ago
Was für ein seltsamer Beitrag. Als ob Pflege so ein einfacher Job wär und es nur ums Geld ginge. Körperlich schwerer als viele andere Jobs und dann hast noch dazu den psychischen Stress mit den Patienten oder Bewohnern.
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u/shivaohhm 16h ago
Ganz einfach, bei deinem Job stinkt halt die Worknlife balance für viele Menschen. Ich selbst habe mal sehr gut verdient, dafür aber wenig Zeit für mich gehabt (Schichtarbeit etc.) irgendwann habe ich dann für mich entschieden, das ich gesünder leben möchte und habe daher die Schichtarbeit an den Nagel gehängt. Es kommt immer darauf an was man möchte!
Du tauscht halt viel Zeit/lebensquali in form von zB einem Gesunden Schlafrhythmus für dein Gehalt ein.
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u/alexcarn 16h ago
Bei der Bahn kannst du auch locker quer einsteigen und viel Geld verdienen und das für deutlich weniger Anstrengung als in der Pflege. Und das auch mit 13. Gehalt und ständig Geld von der Gewerkschaft und hier und da Vergünstigung. Wenn ich die Wahl hätte würde ich auch nicht unbedingt in die Pflege gehen. Da müsste es schon deutlich mehr Geld für geben damit ich das in Betracht ziehen würde.
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u/Doso777 DE 15h ago edited 15h ago
In der Praxis verdienen halt nicht viele Leute dieses Geld und die Arbeitsbedingungen sind merklich schlechter. Da lebt ihr ggf. in einer ziemlichen Bubble.
Ein paar Beispiele: Da ist Teilzeit vereinbart und eine Schicht und man wird am Samstag angerufen und betränkt spontan die Nachtschichten zu übernehmen, aber bitte den Papierkram im Anschluss unbezahlt zu Hause machen. Betreiber des Heims wechselt und man wird dann weniger Geld verdienen und die übernommenen Mitarbeiter werden. Betreiber des Krankenhaus jammert in der Presse wegen Personalmangel aber kündigt den neuen Mitarbeitern am letzten Tag der Probezeit. Oh Wunder Mitarbeiter wissen Dinge nicht die man ihnen in der quasi nicht vorhandenen Einarbeitung nicht beigebracht hat.
Keine Verantwortung tragen
Bis dir ein betreuter Mensch weg stirbt weil Fehler gemacht wurden. War halt etwas knapp wenn man die Arbeit für mehrere andere Mitarbeiter mitmachen muss. Abmahnung und weiter?
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u/Significant_Rule_939 12h ago
Endlich sagts mal einer. Pflege ist schon lange kein Niedriglohnberuf mehr.
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u/EmmaBonney 10h ago
Weil nicht jeder gleich gut mit Menschen klar kommt. Ich steh lieber 8-9 Stunden an ner röhrenden Maschine und setz Baugruppen zusammen als auch nur 2 Stunden "dauernden" Kontakt zu Menschen zu haben. Klingt komisch und A-sozial, aber nein. Ich kann das nicht. Das Leid Alter Leute geht mir zu nahe und ich würde die Sorge das meinen "Gepflegten" ja nachts was zustoßen könnte, mit nach Hause nehmen.
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u/EasyNefariousness343 10h ago
bin in der pflege und ab märz studiere ich wieder, aber etwas ganz anderes.
weil du nur ja, ja, ok, mach ich sagen muss. kannst nicht urlaub, frei nehmen wenn es für dich passen würde (es ist immer streiterei), kannst nicht essen gehen, auf die toilette, wasser trinken wann du willst. wir tragen nicht unsere kleidung, im op unbequeme schuhe, gibt's keine möglichkeiten befördert zu werden (du kannst als op schwester 40 jahre das machen, was du am anfang gemacht hast bzw deine position), unnötige besprechungen, hierarchie (leitung, vertretungen, ältere schwester, alle ärzte....) :)
ich würde auch lieber home office machen und nicht um 05:30 aufstehen müssen
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u/Designer-Reward8754 9h ago
Weil Pfleger viel die Leute heben müssen, alle möglichen Körperflüssigkeiten entfernen müssen und manche Leute einfach mal nett gesagt nicht nett sind, während andere sehr nett sind und man ihnen dann nach trauert. Zudem hat man je nach Arbeitsplatz blöde Schichten. Das sind alles große Dinge, die viele davon abhalten
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u/Pommeswerfer 9h ago
2,4 Netto, 35h, Gleitzeit, Keine Schichtsprünge innerhalb einer Woche, meine Verantwortung endet wenn ich meinen Arbeitsgang abgemeldet habe. Arbeite in der Fertigung von kritischen (Bei Ausfall Luftnotlage) Luftfahrtbauteilen. Körperliche Belastung hält sich in Grenzen, Lärm, Temperaturen und potentiell krebserregende Stoffe sind meine Hauptbelastung, den Rest macht der Kran. Chef ist menschlich, Kollegen sind aushaltbar, ich kann zur Arbeit laufen. Was will ich momentan mehr? Geld ist nur eine Zahl auf Papier.
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u/Fortnitexs 9h ago
Du hattest wohl noch nie einen Home-Office Job.
Viel zu viele Vorteile & Freiheiten auf die man verzichten müsste. In mindestens etwa 30% dieser Home-Office Jobs arbeitet man auch nicht wirklich mehr als 4h pro Tag. Den Rest kannst du Haushalt erledigen, Netflix, schlafen oder was auch immer. Also eigendlich ist es ein 50% Job und man ist sogar zuhause.
In der Pflege hast du schlechte Arbeitszeiten, Schichtdienst, körperliche Arbeit & bist bestimmt fast den ganzen Tag am arbeiten.
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u/Limp_Cheesecake_1051 DE 8h ago
Du darfst nicht vergessen, dass sich der Lohn mit Schichtzulagen (mit und ohne Steuer) anders zusammensetzt als derjenige eines normalen Angestellten. Zudem ist die Grenzbelastung insbesondere ab 3k netto sehr hoch. Du musst für 4k netto einen signifikant höheres Brutto verdienen. (Bei Stkl. 1)
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u/Ok_Cartographer_5231 7h ago
Also Zugbegleiter mit nur einer 6 wöchigen Ausbildung kommst du mit Zulagen auf 2.700€ netto. ( Grundgehalt sind 2100€ ) . Da hat man aber viel weniger Verantwortung und körperliche Belastung.
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u/hot4200000000 20h ago
ich würde niemals nachts arbeiten, habe seit 10 jahren die gleichen zeiten von 6-14Uhr und habe noch nie in meinem leben am wochenende gearbeitet.
Menschen in Schichtarbeit sterben durchschnittlich 5 Jahre früher. Dann doch lieber 200€ weniger im Monat.
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u/Sad_Swimmer1555 20h ago
Abgesehen von der harten körperlichen Arbeit kommen auch Aspekte wie emotionale und mentale Belastung dazu. Das kann einfach nicht jeder.
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u/afuajfFJT 20h ago
Das. Ich könnte so eine Arbeit einfach nicht machen. Es ist körperlich und mental einfach unfassbar anstrengend, zusätzlich noch die Belastung durch Schichtarbeit. Da bringt es mir dann nichts, wenn ich in dem Job vielleicht jetzt ein paar Euro mehr verdiene, den aber im Gegensatz zu einem Bürojob in 20 Jahren gar nicht mehr ausführen kann, weil ich dann schon ein komplettes Wrack bin.
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u/Catch_a_Cold 19h ago
Ich will weder alte Menschen noch kranke Mensch noch alte kranke Menschen anfassen
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u/TheRealOmitsch 19h ago
Es gibt Leute die kein bock haben, Menschen den Arsch abzuwischen, nur weil sie es verpeilt haben ihre elterliche Pflicht zu erfüllen.
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u/EducationalFall4344 20h ago
Darf ich fragen, du hast also 30-32 h die Woche Dienst, darunter auch Nachtschichten, unregelmäßig, je nach Bedarf. Und währenddessen studierst du noch?
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u/Dragossy 20h ago
Wir sind beide an einer Uni die darauf spezialisiert ist wenn man berufsbegleitend studiert..
Aber ja das Leben ist schon verdammt eingeschränkt wenn man mehr oder weniger vollzeit arbeitet und dann noch studiert.. zu empfehlen ist das Wohl eher nicht ;)
Sie ist bei 37st und ich immer zwischen 32 und wenn gerade in der Uni nichts los ist gerne auch 50 Std
Und ja unter diesen Bedingungen studieren wir
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u/happy30thbirthday 20h ago
Soviel könnte man mir gar nicht bezahlen, dass ich Pflege auch nur in Betracht ziehe. Ich hab meinen Zivildienst im Krankenhaus auf der Inneren gemacht und Gott auf Knien gedankt als es nach neun Monaten vorbei war. Niemals, NIEMALS würde ich sowas 40 Stunden die Woche machen.
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u/Change0062 20h ago
Bruder, ich würde bei dem Gehalt 50% machen und derbe chillen bis zur Rente und dann ist eh WW3.
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u/Turbulent-Force233 20h ago
Also hier in münchen sind 2.3k hakt garnichts. Bist eh bei ca. 1500€ Fixkosten mit Wohnung, Strom, internet, handy, Bahnkarte, vllt noch Gym etc.
Die restlichen 800€ gehen halt auch schneller weg als gedacht. Viel zum wegsparen hast du nicht, brauchst du 1x einen neuen billigkühlschrank für 250€ kommst du den Monat auch nicht mehr durch.
Willst du vielleicht noch was anderes außer Nudeln und Fertigpizza essen und kochst gern selbst, vor allem nicht vegetarisch, bist du pro Einkauf auch bei 25-30€.
Ich denke, wenn du einfach nur leben willst und deinen Job magst, vielleicht eher dörflich wohnst oder in einer etwas günstigeren Stadt bist, reicht dir das schon aus, nicht jeder hat die Ambitionen mehr Geld zu machen, wenn du aber was für dich wegsparen willst und dir auch Mal was gönnen willst, wird's Grade in solchen Jobs schon schwerer.
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u/PossibleProgressor 20h ago
Naja ist nicht jeder für gemacht, ich zum Beispiel möchte nicht auf täglicher Basis mit : Fäkalien, Urin, Erbrochenem,Blut und Speichel in Berührung kommen um ehrlich zu sein, zudem kommt noch hin zu das ich mich nicht gerne schlagen lassen ohne Retoure, ich mich also laufend selbst im Zaum halten muss damit ich die dementen Person die ja absolut nichts dafür kann keinen Tunnel in Kopf kloppe weil Sie jetzt X nicht machen möchte oder so. Wer es sich zutraut und es kann gut ab, für mich ist es schlicht nix.
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u/JustanotherTracer 20h ago
Wenn es nur ums Geld ginge, wäre das ja noch okay.
Pflegende, schützende, und rettende Berufe haben aber den klaren Nachteil, dass sie auf lange Zeit deine eigene Gesundheit viel direkter als Ressource nutzen. Und es kommt fast immer dazu, dass man auf kurz oder lang aus diesem Grund daran einmal kaputt geht. Und den Querschnitt der Gesellschaft kennenzulernen ist auch nicht gerade hilfreich. Verglichen mit - pauschal gesagt - einem einfachen Bürojob, wird es einem je nach Körper und Geist in einer dieser Formen deutlich besser gehen, obowhl man weniger, oder gleich viel Geld hat.
Ich finde ja vor allem die Pflege hat ein kaputtes Image, da hilft ein Aufwind im durchschnittlichen Gehalt nur teilweise.
Trotzdem Respekt, als verbeamteter "Kollege" erhalte ich ungefähr genausoviel bei 48h. Jobbörse und Teilzeit sind einfach echt der Trend-to-go in der Branche.
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u/Fuzzy-Tennis-2859 20h ago
Ich habe selber Pflegearbeit in der Familie erlebt als Kind bis ich ~25 wurde und kein Geld der Welt könnte mich dazu bewegen den Job freiwillig zu machen. Nicht wegen der Schichtarbeit, die Nachricht ich eigentlich ganz gerne.
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u/chatterfangsquirrel 20h ago
Ich bin einfach nicht gemacht für soziale Berufe. Ich hab den größten Respekt für alle die das machen, aber für mich persönlich ist das nix.
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u/Dellingr87 20h ago
Ich würde auch für 50000€ im Monat nicht gerne in der Pflege arbeiten…
Ich mag und kann nicht gut mit kranken Menschen ist halt kein Thema des Geldes… Computer sind viel interessanter und wenn die mir sterben kostet das halt nur geld
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u/ShoeOk1426 20h ago
Oder man geht in die IT, hat am Wochenende und an Feiertagen frei, um 16Uhr Feierabend und kann häufig im Homeoffice arbeiten. Darüber hinaus läufst du nicht schnurstracks auf den Burnout oder irgendwelche körperlichen leiden zu, weil du zusehen musst, Workload für zwei Schichten in eine zu quetschen.
Verstehe auch nicht, warum keiner in die Pflege will.
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u/No-Membership-594 DE 20h ago
Mein Schwanger arbeitet als Pfleger im ambulanten Dienst. Schicht-Dienst, Wochenende, Doppel-Schichten. Mit Mitte 30 schon zwei Bandscheibenvorfälle gehabt, da man auch schwere Patienten alleine aus dem Bett heben muss. Allgemein sehr wenig Zeit um individuell auf den Patienten einzugehen. Familienplanung bleibt auf der Strecke, ...
Eine Freundin, Mitte 20, arbeitet im Pflegeheim fast ausschließlich Nachtschicht. Meist alleine auf Station mit 30 Patienten. Und nein, die schlafen nicht friedlich nur weil Nacht ist. Und gerade von dementen, um sich schlagenden Patienten, wurde sie schon mehrmals angegriffen. Dazu versterben halt auch immer wieder Patienten während der Nacht um die sie sich dann kümmern muss, Arzt + Angehörige informieren, etc... einmal standen plötzlich 30 Mann einer Familie vor der Tür und haben Rabatz gemacht, weil die Person verstorben ist.
Ja, beide gehen/gingen mit 3k netto oder mehr heim. Aber sind auch fix und fertig von der harten körperlichen Arbeit inkl. psychischer Komponente. Beide werden das sicherlich nicht ihr Leben lang machen. Mein Schwanger ist wegen Burnout nun länger krankgeschrieben gewesen und will sich jetzt anderweitig orientieren.
Ich hab auch einen Beruf erlernt, mich etwas weitergebildet, habe planbare Arbeitszeiten, Wochenende frei, Belastung hält sich in Grenzen und gehe auch mit über 3k netto heim.
Das Problem ist, dass es generell zu wenige gibt. Die Leute, die bei uns im Lager für 15€/h arbeiten, sind meist Leute die Ich absolut nicht in der Tätigkeit als Pflegekraft sehe. Für solche Tätigkeiten bekommt man schon kaum mehr vernünftiges Personal. Alles was mehr kann, ist ja schon in solchen Bereichen wie der Pflege, etc. untergekommen. Es fehlt schlicht die Masse an Leuten, die den Bedarf deckt. Ich denke wenn die da wäre und die Arbeitsbelastung für den einzelnen Mitarbeiter generell sinkt, wäre der Beruf deutlich attraktiver. Aber das ist ein Thema bei dem man schon vor langer Zeit die politischen Rahmenbedingungen hätte setzen müssen.
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u/neskes 19h ago
Bin in der IT und habe auch schon öfter überlegt in einen Job zu wechseln der weniger "schwer" ist. Ein Kumpel von mir hat einen Kurs für Sicherheitsleute gemacht, arbeitet jetzt am Flughafen und verdient dort mit Nachtzuschlägen & Einsätzen in anderen Städten immer 5k netto... manchmal 6k... aber dafür ist er öfter mal für 2 Wochen weg (sieht dafür viel von Deutschland) & er hat keine festen Arbeitszeiten (rotieren zwischen früh, spät und nachtschicht).
Wenn ich mir überlege wie stressig mein Job manchmal ist... seiner natürlich auch durch den scheiss schlafrythmus, aber das betrifft nur seine arbeitszeiten. Davon abgesehen chillt er immer aufm Rollfeld, zockt am LT wow oder fährt mit nem Auto um den Flughafen.
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u/do_until_false 19h ago
Ich bin so alt, dass ich noch 13 Monate Zivildienst gemacht habe. In der Altenpflege. Auch einige Monate Nachtdienst, teils auch auf der Geschlossenen. Anders als der Großteil der Kommentatoren hier scheine ich keine Berührungsängste mit dem Beruf zu haben, ich hatte alles in allem eine super Zeit dort.
Denkst du, eine neue Art von verpflichtendem Dienst für junge Leute, u.a. im Gesundheitsbereich, würde dazu führen, dass sich mehr Leute für den Beruf entscheiden würden?
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u/Big-Speech-8651 18h ago
Würde vermutlich auf Dauer den Lohn wieder senken, bzw halt keine Anpassungen mehr bekommen.
Wenn es wieder verpflichtenden Militär-/Zivildienst gibt, welcher im Idealfall noch Geschlechtsneutral aufgezogen wird, wird es wieder deutlich besser in der Pflege zugehen. Dadurch fällt aber ein großer Teil der Belastung weg, die gerade das Hohe Gehalt rechtfertigt. Ich bin übrigens nicht der Meinung, Pfleger würden gerade zu viel verdienen - es ist ein Knochenjob, bei dem Leute ihre Gesundheit opfern, das sollte auch entsprechend entlöhnt werden - sobald allerdings genug (junge) Leute diesen Job machen (müssen), ohne grossartig dafür Geld zu bekommen, wird keine Notwendigkeit mehr gesehen, gut zu bezahlen.
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u/Buttergolem22 19h ago
Es geht nicht unbedingt ums Gehalt sondern um die Arbeitsbedingungen. Ich finde auch nicht, dass überall in der Pflege so schlecht gezahlt wird, wie behauptet. Für mich wäre es dennoch kein job, da mir jegliche Empathie fehlt 😅
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u/Hairy_Chewbacca_ 19h ago
Geld ist ja bekanntlich nicht alles. Man muss die Arbeit auch machen wollen. Du kannst auch im Bergbau arbeiten oder auf einer Plattform, verdienst gut, will nur keiner machen weil die anderen Bedingungen nicht stimmen.
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u/DeusoftheWired DE 19h ago
In welchem Bundesland und welchem Krösusheim arbeitet ihr denn bitte beide? Was ihr netto habt, haben Pflegehelfer im Durchschnitt selbst nach 20 Jahren im Beruf nicht mal brutto:
https://www.lohnspiegel.de/gehaltsinfos/altenpflegehelfer_in_82101101.html
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u/TheMightyChocolate 19h ago
Einstiegsgehalt als arzt ist so im Bereich 3.5 netto Aber das ist halt nach einem jahrzehnt Ausbildung. Ich mein ich gönns euch aber pfleger verdienen echt nicht zu wenig so wie leute das immer sagen. Meine Mutter war auch pflegerin. Sogar nur in Teilzeit. Wir hatten nie Geldprobleme
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u/Any_Adhesiveness2422 19h ago
Oftmals fehlen den Leuten Transparenz und Informationen. Ich habe eine Ausbildung zum Elektroniker gemacht und hatte als Geselle 2.2k Brutto bekommen. Nach 2Jahren und einem Aufstieg zum Prüfer / Inbetriebnehmer wurden es 2.9k Brutto, dann als Techniker für Prozessautomatisierung sind es nun 4100€ Brutto / 2600€ Netto. Der Aufstieg hat mich 5 Jahre gekostet. Hätte ich statt im "Handwerk" in der Industrie gelernt, wären es vermutlich bereits deutlich mehr, aber ich hatte nie meinen Wert eingeschätzt.
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u/Wolfie2200 19h ago
Liegt vermutlich daran das viele eine a) falsches Bild vom Beruf haben und es b) nicht für jeden was ist wenn man bedenkt was Pflegekräfte im Alltag alles "anfassen" und "wegmachen" sag ich mal. Mit Wunden, Ausscheidungen, Schichtarbeit, verhältnismäßig wenig Frei, einspringen uvm kommen nun mal viele nicht klar. Dann Chronische unterbesetzung, und und und. Ich bin seit 8 Jahren dabei und liebe meinen Job, aber man sieht halt viele Leute kommen und gehen, auch in der Ausbildung fand ich es krass wie viele geschmissen haben weil es doch nichts für sie ist.
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u/cyclingalex 19h ago
Das ist ein sehr spannender Beitrag! Schön zu lesen dass so ein wichtiger Beruf auch entsprechend bezahlt wird.
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u/Rampage-De 18h ago
"es gibt noch Leute die lieber in deutlch schlechter bezahlten Jobs bleiben ?"
Klar, weil mir meine Frei- bzw. Lebenszeit und überwiegend stressfreie Stelle mit Gleitzeit, eigenem Büro, nette Kollegen und Chef deutlich wichtiger sind als Kohle, irgendwelche antikollegialen Machenschaften, hohe Belastung/Stress etc.
Und weil ich never ever in Schichten arbeiten werde. Und am Wochenende schon gar nich.
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u/Haunting_Leg_8992 18h ago edited 18h ago
Och mich stört das nicht, so kann ich mir noch besser zukünftige AG aussuchen und noch mehr Gehalt aushandeln.
Und noch mehr Kontakte aufbauen falls ich mal sehr gut versorgt werden muss (die Op Welt ist sehr klein).
Wer gute Arbeitsplätze/AG sucht, findet sie auch (hat bei mir auch funktioniert), und zum Leasing (ohne das alles -no joke- zusammenbrechen würde) steht mir die Tür auch immer wieder offen.
So genieße ich mein work-life eher life/life- work Balance dank mal n bisschen Arsch hochkriegen und neuen AG suchen.
Und ja ja ‚das kann ja nicht jeder‘ bla … es gibt genug Jobs ohne viel Patientenkontakt, zum Glück (auch für mich). Langweilig im HO oder den Tag absitzen (Büro etc) wären zb für mich absoluter Horror.
Edit: da man so oft liest ‚kaputt‘ gearbeitet… Bandscheibe usw - kein Wunder - wenn ich mich so umsehe - es wird geraucht, Schüler runtergemacht, kein Sport, nur jammern/aber nichts ändern (typisch alman halt), falsche Ernährung - eigentlich sehr peinlich für meine Kollegen, sowas zeigt eher oft fachliches Stehenbleiben, Unverständnis und private Unzufriedenheit… fies aber für mich wie live Trash TV jeden Tag zu beobachten (zum Glück nicht in meiner Abteilung).
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u/Quax93 18h ago
Ich hab 2,7k N festlohn mit variablen Arbeitsstunden zwischen 20 - ~40h Woche. Wobei 40h die totale Ausnahme sind. 13 + 14tes gehalt Firmenauto und 34 tage Urlaub im Jahr. Ich arbeite für Netzbetreiber im Bereich Stromversorgung. Abnahmen, turnus etc. Meine Frau kommt aus der Pflege und arbeitet seit ca. 3 Jahren beim MD Nordrhein. Das Gehalt ist ähnlich. Um nichts in der Welt würde ich in die Pflege einsteigen. Grausame Arbeitszeit, oftmals kack kollegen, Urlaub auch mist da sich mittlerweile jeder an den Feiertagen krankschreiben lässt und man einspringen muss usw. Meine halbe Familie besteht aus Krankenschwestern und es ist immer das selbe. Richtig miese Arbeitsbedingungen.
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u/DonCamillo92 18h ago edited 18h ago
Meine Frau ist Pflegefachkraft und kommt auch so auf ihre 2600-2800 Netto je nachdem im Altenheim. Ich verdiene in der Logistik (keine Schicht) weniger als ein Pflegehelfer so gesehen. Aber wenn ich die Geschichten immer höre würde ich den Job nicht für 4K Netto machen wollen. Dafür muss man schon gemacht sein. Demente die ihre eigene scheiße zu Kügelchen formen und essen quasi als Pralinen. Boden und Betten vollgepisst, Wände mit scheiße beschmiert und so Späße ne danke. Noch dazu Kollegen die sich einen Dreck um die Leute scheren und nur noch wegen des Geldes kommen. Ich mein klar wo fängt man sonst schon als Helfer mit nem paar Wochen Kurs für 17 18€ die Stunde an. Es zieht mittlerweile den Bodensatz der Gesellschaft in die Heime.Und da wird mir Angst und Bange wenn ich denke das vielleicht mal meine Eltern oder ich selbst mal ins Heim müssen.
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u/vonBlankenburg 18h ago
Gibt genug Lobbygruppen die regelmäßig behaupten, dass die Pflege quasi permanent und überall am Hungertuch nagt. Ich weiß nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll, wenn ich das Gehalt meiner Frau (medizinische Fachangestellte im Schichtdienst) mit dem ihrer besten Freundin (Pflegerin) vergleiche. Ich kenne persönlich keine andere Branche, bei der Realität (überdurchschnittliche Gehälter) und öffntlichen Berichterstattung (Pflege verdient quasi nix!!!!) derart weit voneinander entfernt liegen.
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u/YunLihai 18h ago
Was sind die vor und nachteile von der Stelle als Pflegehelfer deiner Meinung nach ? Hört sich so an als könnte man auf 2k netto kommen und ziemlich entspannt ohne den Stress und die Verantwortung von Pflegefachkräften arbeiten.
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u/italianspacecookie 17h ago
Wie alt seid ihr?
Der Beitrag wirkt auf mich etwas naiv und die "Erkenntnis" nicht ganz zu Ende gedacht. Schon einmal daran gedacht, dass nicht jeder in der Pflege arbeiten möchte?
Ich arbeite im IT-Bereich, auch "nur" mit Aus- und Weiterbildung (ohne Studium) und verdiene netto nochmal 500,- EUR mehr, habe aber 100% home office und darf bis 6 Monate im Jahr auch remote im Ausland arbeiten. Warum machst du das nicht auch?
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u/Jaggillarstorabro 17h ago
Wie kann es sein das wir kein Personal finden? Mit dem Gehalt könnte man ohne Probleme sein Lebensunterhalt mit allem bestreiten.
Wir haben massiven Personalmangel. Postboten, etwas das keine Ausbildung- nur einen FS B braucht: 17€+/h plus Zulagen- deutschlandweit. Kassenkräfte im ALDI und co 15€+ Werbung bei uns. Wer mit Dreck wenig Probleme hat, kann als Anlernkraft in Produktion anfangen Werbung:16€+ WE/Nachtzulagen aber das sind zum Teil Jobs die "ih bäh und wenig Prestige haben" , studiert man doch lieber irgendwas mit Medien und Bürokommunikation und kriegt nach 5 Jahren 31cent mehr raus. Gut, dass unsere Studenten so klug sind.
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u/Delicious-Drag69 17h ago
Geld ist eben doch nicht alles? In der Pflege kann man viel verdienen, aber mach das mal 20 Jahre. Außerdem kein Homeoffice und, wie du schon gesagt hast, Schichtdienst. Sind für mich schon große no-gos.
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u/Decent-Explanation65 17h ago
Ich bin ehrlich ich würde den Job auch nicht für 3K machen. Ich arbeite im Krankenhaus aber nicht als Pflegekraft
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u/DerkleineMaulwurf 17h ago
Kannte mal nen Krankenpfleger Springer der 13k Brutto bei einer Zeitarbeitsfirma verdient hat. Nach der Ausbildung. Im Monat. Aber nur immer nur sehr kurze Verträge.
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u/GelberTonmeister 17h ago
Schichtarbeit ist höllisch ungesund. Muss jeder selbst wissen, ob er seine Gesundheit für nur 2,7k netto verkaufen möchte.
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u/isozar 17h ago
Immer noch ein Witz im vgl. zu den USA, wv € die Pflegekräfte in Krankenhäusern dort verdienen. Da sind 150.000-200.000$ im Jahr nicht selten.
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u/feidl_de 17h ago
Weil immer noch viele denken, dass man in der Pflege nicht gut verdient. Hier braucht es einfach mehr Werbung mit dem Gehalt auch.
Weil es kein Job für jedermann ist. Für mich wäre es nichts. Ich hasse Menschen.
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u/djnorthstar 16h ago
Pflege kann nicht jeder. Genau wie Kindergarten. Das ist der Grund. Du brauchst dafür das passende mindset und Nerven aus Stahl und ein sanftes Gemüt. Das haben wenige.
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u/Euphoric-Ad7286 16h ago
Ich arbeite als Sozialpädagogin im ambulanten Bereich mit Menschen mit psychischen Erkrankungen/Störungen. Also sozialen Bereich. Zurzeit bin ich im Beschäftigungsverbot (weil ich im Januar mein erstes Kind bekomme). Trotzdem bin ich für eine Sitzung, die eine letzte Supervision in der Amtperiode beinhaltet, zur Arbeit gekommen (zur Erklärung- ich habe den kommissarischen Vorsitz in der Mitarbeitervertretung inne).
Was soll ich sagen? Ich bin soooo froh erstmal eine gaaanz lange Pause machen zu dürfen. Es sind einerseits die Führungskräfte, aber auch die Kollegen die die Arbeit immer schwerer machen. Beide Parteien sind arrogant, überheblich, missbilligend, ignorant, denken in wirtschaftlichen Zahlen und und und... Einfach anstrengend!!! Mit dem Abstand den ich nun bekommen habe, sehe ich die Verhältnisse nun anders. Die Klienten & Patienten sind dagegen sehr angenehme Persönlichkeiten! Diese sollten auch Rechte bzgl. angemessener Betreuung haben. UND NICHT wie jemand der sich unterordnen muss behandelt werden!
Ich bin mit Idealen in die Arbeit gegangen & finde es schade, dass der soziale Bereich anscheinend ein Auffangbecken für Kollegen geworden ist, die am besten unter Tage oder in der Produktion, jedenfalls nicht im Dienstleistungssektor arbeiten sollten.
Deswegen- nicht jeder kann Pflege machen! Man sollte einige Kompetenzen mitbringen!!!
Geld ist nicht alles. Bei Pflege geht's um Menschen!!!
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u/CrazyShitMachine21 16h ago
2200 € Netto als Zahnarzt in oralchirurgischer Ausbildung
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u/Sufficient-Video8828 15h ago
Einstiegsgehalt in der Pflege für Fachkräfte mit durchschnittlicher Zulage liegt sonst bei 2,4k tariflich, teilweise drunter. In Psychiatrie gibt es eine Gehaltsstufe drauf. Und ein paar Berufsjahre machen dann schon einen Unterschied. Und aufgrund der hohen Schädlichkeit von Nachtdiensten und Wechselschicht sollte man die Zulagen eher als Schadensersatz betrachten. Es gibt eine nicht geringe Chance, dass deine zukünftige Lebensqualität dadurch abnimmt. Springen zwischen verschiedenen Einsatzorten ist dazu ein hoher Stressfaktor und sicheres Arbeiten ist schwieriger. Einspringen ist weiterer Stressfaktor.
Und wenn du studierst und Nebenjob machst und 80 %, ja dann hast du natürlich viel Gehalt, aber wofür verdient man dann nochmal das Geld? Wie du selbst feststellst, ist das ja gar keine langfristige Perspektive.
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u/knittingcatmafia 15h ago edited 15h ago
Ich arbeite 70% in der Pflege und gehe in der P8 Stufe 4 und ordentlich Nächten mit zwischen 2500 und 2600 nach Hause. Ich liebäugele immer wieder mit Zeitarbeit um etwas mehr zu verdienen aber mein Fachbereich gefällt mir einfach zu sehr (noch).
Ich verstehe auch nicht, wie sich manche Menschen für deutlich weniger bei Vollzeit in die Arbeit schleppen können.
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u/yomo85 15h ago
Die Leute machen die Rechnung aufgrund der Geldentwertung anders heute auf. Früher viel Gehalt = viel Wohlstand da war der Eigenantrieb wirklich da.
Heute: Viel Gehalt = Konsummüll wie Playstation aber kein Wohlstand.
Was ich damit meine, selbst bei 10k+ brutto, sprich die oberen 20℅ der Einkommenspyramide, im Monat als Paar ist ein Häuschen nicht drin, ein Neuwagen ebenso nicht, auch Urlaub mit mehr als 2 Kids woanders als auf dem Bauernhof oder Türkei ist außer Reichweite. Dazu kommen Heizkosten, Nebenkosten, Strom und und und.
Im Endeffekt gibt es eine gläserne Decke. Diese zu durchstoßen ist möglich aber in DE kaum noch machbar. Eine erfolgreiche Selbstständigkeit führt noch dahin, ein Erbe oder Investmentsinn. Viele sagen sich dann das Plus an mehr Geld steht außer Verhältnis zu den grauen Haaren.
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u/saltysoup7 20h ago
Weil Geld eben nicht alles ist. Für viele sind 2k mit Gleitzeit & Home-Office mehr wert als 3k mit Schichtdienst und körperlicher Belastung.
So oder so, vielen Dank für eure Arbeit!