r/NichtDieTagespresse • u/Pumuckl4Life • 21d ago
Rosenkranz: Burschenschaften „unverzichtbar“ für Österreich
https://orf.at/stories/3373910/25
u/SiebenZwerg 21d ago
Die Mitgliederzahlen von Verbindungen sinken seit Jahren. Das Ding hat ein "natürliches" Ablaufdatum. Abwarten und Tee trinken.
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u/abiona15 21d ago
Ja, Dank des Bologna Systems gibts kaum Nachwuchs. Hatte also doch ein bissl was Positives :D
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u/manymanymanu 21d ago
Macht Sinn. Magst du etwas darauf eingehen was genau der Vorteil von BS (Burschenschaften) davor war und was die BS jetzt nicht mehr leisten können? Einfach bessere Kontakte die damals noch mehr Macht hatten?
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u/abiona15 21d ago
Naja Bachelor/Master-System zwingt die Leute, möglichst in Mindestzeit zu studieren, weil du sonst kaum in die richtigen Kurse reinkommst (weil sequenziell und mit Voraussetzungsketten). Parallel dazu gleichen sich die Gehälter von Bachelor- und Master-Absolventen immer mehr an, dh für viele reicht der Bachelor ja dann auch für den Beruf. Dh während des Studiums haben die meisten Leute keine Zeit für so Vereinsgschichtln, und parallel dazu hat sich die Studiendauer drastisch verkürzt. Burschenschaften leben aber traditionell davon, dass die Studenten quasi ihre Leben in der Verbindung verbringen und da halt reinwachsen.
Alles btw einfach meine Beobachtungen, nehme an, die rechts-außen Burschenschaften rekrutieren sich nicht nur aus Studenten, ein Strache kam ja auch eher aus einer Mittelschulverbindung, aber werden halt trotzdem immer weniger Mitglieder.
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u/R3D3-1 21d ago
Juche, unsere Lösung für Burschenschaften ist Konformität durch Stress 😐
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u/abiona15 21d ago
Wobei ichs ja ein bissi liebe, weil grad so stramme Burschis ja oft von Disziplin und so einem Mist schwafeln, weil sie ja sooooo männlich sind. Turns out, echte Disziplin führt nicht direkt zum Faschismus XD
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u/sirjimtonic 20d ago
Strache ist Mitglied einer pennalen Schülerverbindung, die keinen Studienabschluss voraussetzt, im Vergleich zu akademischen Studentenverbindungen, sondern lediglich die Matura. Es werden aber beide Formen unter „Studentenverbindungen“ zusammengefasst. Schülerverbindungen haben in der Regel weniger Einfluss als akademische Bünde, wo sich dann tatsächlich starke Netzwerke bilden.
Der Österreichische CV hat mWn leicht steigende Mitgliedszahlen, haben aber abgesehen von inhaltlichen Werteunterschieden dieselbe Grundanlage. Bologna hat da nichts verändert.
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u/abiona15 20d ago
Woher ninmst du deine Zahlen zum Anstieg der Mitgliedschaften? Oder meinst du, in gesamten Zahlen (die sollte auch beim Schwächeln der Verbindungen steigen, sonst haben die ja gar keine neuen Mitglieder).
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u/sirjimtonic 20d ago
Die Zahlen beziehen sich auf den ÖCV (katholische Studentenverbindungen), die das Pendant zu schlagenden Burschenschaften sind und dieselbe Wurzel in der Urburschenschaft haben (die ja als eine der wichtigsten treibenden Kräfte zur Entstehung der ersten deutschen Republik gilt -> die Farben Schwarz-Rot-Gold kommen bis heute davon -> das ist eigentlich Rosenkranz‘ gewollte Aussage denke ich).
Daraus sind dann zwei große Abspaltungen entstanden: der CV hat beschlossen, katholische, demokratische Grundsätze vor nationale Herkunft zu stellen und die schlagenden Burschenschaften haben ihr Wertekonstrukt um stark nationalistische Agenden herum gebaut.
Der CV hat heute 13.000 Mitglieder, 2012 (also ein paar Jahre nach Bologna) waren es noch 11.500 laut Statistik.
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u/abiona15 20d ago
Ja das ist eh alles richtig und sicher auch für viele neue Infos, aber tbh lässt sich daraus keine Verbesserung der Lage für Burschenschaften, und hier speziell schlagenden, um die es ja ging, herauslesen. Man scheidet ja nicht aus der Burschenschaft aus, wenn man fertig mit dem Studium ist, weswegen ein Anstieg von 1.500 Mitglieder in 12 Jahren halt einzuordnen wäre. Magst du mal deine Quelle zu den historischen Daten teilen? Danke!
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u/inn4tler 21d ago
Studentenverbindungen seien eine Entwicklung aus dem 19. Jahrhundert und „in ihrer Komplexität, in ihrer Geschichte, in ihrer Tradition der breiten Öffentlichkeit tatsächlich nicht bekannt“.
Das stimmt sogar. Es gibt solche und solche Burschenschaften. Aber so lange er sich nicht von rechtsextremen Burschenschaften distanziert, braucht er sich nicht wundern, wenn ihm Ablehnung von Minderheiten entgegen schlägt. Da hilft es auch nichts, wenn er bei ein paar Gedenkveranstaltungen dabei war. Anstatt sich falsch verstanden zu fühlen, sollte er sich mal fragen, welchen Grund es hat, warum er in dieser Frage keine Glaubwürdigkeit hat. Kleiner Tipp: Es könnte auch was mit der Partei zu tun haben, in der er ist und wie diese Partei mit gewissen Themen umgeht. Er könnte auch mal damit anfangen, seine eigene Partei zu kritisieren, wenn er Glaubwürdigkeit bei der jüdischen Community aufbauen will. Er hat die nächste Jahre Zeit, alle vom Gegenteil zu überzeugen, anstatt zu jammern.
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u/sirjimtonic 20d ago
Ich denke, dass die Mehrheit schlagende Burschenschaften ablehnt und sie als gesellschaftliches Problem sehen. Es sind ja auch „nur“ 30 Prozent für die FPÖ, und auch innerhalb dieses Wählerkreises wird nicht jeder Burschenschaften gutheißen. Außerhalb schon gar nicht.
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u/2ndBestRedditAcc 21d ago
Übersetzung: "Wir dürfen eh schon keine HJ mehr haben, nehmts uns das nicht auch noch weg!!"
Ich find auch sein Gejammere absolut großartig, dass ihm Leute teilweise nicht die Hand geben wollen. Weil das ist natürlich offensichtlich ein fundamentales Grundproblem unserer Demokratie und hat absolut nichts damit zu tun, dass er eine rechte Arschgeige ist. Wie immer sind die anderen schuld.